Alberto Fujimori ist zurück im Gefängnis
Der ehemalige peruanische Staatschef Alberto Fujimori ist am Mittwoch, 23. Januar 2019, in das Gefängnis Barbadillo überführt worden, nachdem er mehr als drei Monate in einer Klinik in Lima war. In dieser Privatklinik hatte der 80-jährige Politiker sich wegen akuter Herzprobleme aufnehmen lassen, nachdem seine Begnadigung im vergangenen Oktober vom peruanischen Obersten Gerichtshof annulliert wurde.
Der Ex-Präsident Pedro Pablo Kuszynski (PPK) hatte Fujimori Ende 2017 aufgrund seines Gesundheitszustandes und seines fortgeschrittenen Alters begnadigt und ihn so die fehlenden 15 Jahre seiner Gefängnisstrafe erspart. Der Einschätzung der Justiz zufolge war diese Entscheidung Teil eines Deals mit der Tochter Alberto Fujimoris, Keiko. Diese war zu dem Zeitpunkt Vorsitzende der größten Oppositionspartei und PPK auf ihre Unterstützung angewiesen. Derzeit befindet sich Keiko Fujimori aufgrund ihrer mutmaßlichen Verwicklung in den Odebrecht-Skandal selber in Untersuchungshaft.
Oberster Gerichtshof ordnet ambulante Behandlung an
Nach insgesamt 112 Tagen in der Privatklinik befand der Oberste Gerichtshof ihren Vater Alberto Fujimori für stabil genug, dass eine ambulante Behandlung ausreichend sei und er seine Haftstrafe fortsetzen könne. Alberto Fujimori selber bezeichnete die Rückkehr ins Gefängnis in einem öffentlichen Brief an die Nachrichtenagentur Agence France Presse als langsames aber sicheres Todesurteil.
Der Politiker war von 1990 bis 2000 peruanischer Präsident, der ab 1992 seine politischen Gegner mithilfe des Militärs gewaltsam bekämpfte. So wurde er unter anderem für die Massaker von Barrios Altos und La Cantuta verantwortlich gemacht und vor diesem Hintergrund 2009 zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. (aj)