Proteste gegen Fujimori-Begnadigung
In Peru sorgt die Begnadigung des wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen verurteilten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori (1990 - 2000) weiter für Proteste und Demonstrationen. Zu Weihnachten hatte der amtierende Staatschef Pedro Pablo Kuczynski von seinem Amnestierecht Gebrauch gemacht und den Vater der führenden Oppositionspolitikerin Keiko Fujimori und dessen Bruder Kenji am 25. Dezember 2017 aus "humanitären Gründen" begnadigt.
Der autoritäre Rechtspolitiker Fujimori war 2007 wegen Verbrechen gegen die Menschenrechte, Korruption und wegen des Einsatzes von Todesschwadronen von der nationalen Justiz zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, berichtete die Nachrichtenagentur DPA. Der heute 79 Jahre alte Ex-Diktator, der mehrere Jahre ohne Parlament und durch Gleichschaltung der Medien regiert hatte, leidet seinen Anwälte zufolge an Herzproblemen und wurde nach der Begnadigung ins Krankenhaus gebracht.
Fujimori-Partei stimmte gegen Amtsenthebungsverfahrens
Vor der Begnadigung wegen "schwerer Krankheit" hatten Fujimoris Sohn Kenji und weitere Abgeordnete der Fujimori-Partei Furrza Popular (FP) im Parlament überraschend gegen ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Kuczynski wegen Korruption im Odebracht-Skandal gestimmt. Fujimoris Tochter Keiko und direkte Gegenkandidatin Kuczynskis bei den letzten Präsidentschaftswahlen hatte die Amtsenthebung initiiert, Beobachter gehen darum von einem Tauschgeschäft zwischen dem politischen Lagern aus. (bb)