Keiko Fujimori wirft ihren Bruder aus der Partei
Familienstreit in Peru: Keiko Fujimori, Chefin der Partei Fuerza Popular, hat ihren Bruder aus der Partei ausgeschlossen. "Es wurde einstimmig beschlossen, den Kongressabgeordneten Kenji Fujimori (37) von der Partei Fuerza Popular auszuschließen", lautet der Parteibeschluss, den Kenji Fujimori am Dienstagabend, 30. Januar 2018, über seinen Twitter-Account selbst veröffentlichte. Bereits Ende Dezember nahm die Partei ein Disziplinarverfahren gegen den jüngsten Sohn des Ex-Diktators Alberto Fujimori auf.
Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte, war das Votum Kenjis im Korruptionsfall Pedro Pablo Kuczynski (kurz: PPK). Der amtierende Präsident Perus hatte sich einem Amtenthebungsverfahren stellen müssen, eingeleitet u.a. von Keiko Fujimori. Ihr Bruder stimmte, im Gegensatz zu den restlichen Mitglieder von Fuerza Popular, gegen eine Absetzung von PPK, der dadurch im Amt blieb. Wenige Tage später begnadigte der Präsident Alberto Fujimori, der eine 25-jährige Haftstrafe aufgrund von Menschenrechtsverletzungen abzusitzen hatte. Medien spekulierten daraufhin, dass PPK und Kenji Fujimori einen Pakt geschlossen hatten. Beide Parteien verneinten das. Die Proteste auf den Straßen gegen die Begnadigung halten bis heute an. (aw)