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Argentinien |

Nationaler Streik gegen Urteil im Fall Lucía Pérez

Femizide, Frauenbewegung

Die damalige Vize-Vizegouverneurin Ana Pechen beteiligt sich an der Bewegung #NiUnaMenos in Neuquén 2015. (Archivfoto: Fotografía Legislatura Neuquén, Flickr, CC0 1.0) 

In Argentinien sind am Mittwoch, 05. Dezember 2018, Tausende Frauen aufgrund eines Gerichtsurteils im Fall Lucía Pérez auf die Straße gegangen. Die damals 16-Jährige wurde vor rund zwei Jahren in der Stadt Mar del Plata vergewaltigt, gefoltert und auf brutale Art ermordet. Der Fall hatte schon vor zwei Jahren für einen nationalen und internationalen Aufschrei gesorgt und die Gewalt gegen Frauen sowie Femizide in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Ende November entschied nun ein Gericht, die Tat nicht als Femizid zu klassifizieren.

„Dieses Urteil lässt nicht nur das Verbrechen an Lucía unbestraft, sondern ist auch eine Botschaft an die gesamte Frauenbewegung, da es die Autonomie der Frauen unter Strafe stellt und Femizide nicht als das anerkennt, was sie sind“, gab beispielsweise Veronica Gagao von der Bewegung „NiUnaMenos" (Nicht Eine Weniger) gegenüber der Presse an. Um ein deutliches Zeichen zu setzen und die Entscheidung des Gerichts zu verurteilen, riefen Vertreter der Bewegung  gemeinsam mit anderen sozialen Organisation sowie Gewerkschaften daher zum „Nationalen Streik der Frauen, Lesben und Transvestiten“ auf.

Justiz hinkt hinterher

Die hohe Zahl der Teilnehmer verdeutlicht, wie sehr die Thematik der Gewalt gegen Frauen inzwischen ins Zentrum der öffentlichen Debatte gerückt ist. Das Wort Femizid gehört heute in Argentinien zur Alltagssprache und die „NiUnaMenos“ Bewegung organisiert regelmäßig Massendemonstrationen. 2012 wurde außerdem der Tatbestand Femizid ins Strafgesetzbesuch aufgenommen. Vorher wurden Taten als Morde in erregtem Zustand häufig sehr milde verurteilt. Trotz dieser maßgeblichen Schritte verdeutlicht der Fall von Lucía Perez, dass die Justiz in dieser Realität noch nicht angekommen ist. (aj)

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