Landkonflikt: Vier Bauern in Amazonien ermordet
Vier Bauern sind Opfer eines Landkonfliktes im Westen des Amazonasgebietes geworden. Das berichten örtliche Medien am Dienstag. Revolvermänner sollen in der Region Labrea die Bauern erschossen haben, hunderte weitere Bewohner seien aus ihren Häusern vertrieben worden. Die Polizei habe keine Spur der Täter, so die Berichte. Als Auftraggeber werden Großgrundbesitzer vermutet. Mindestens sechs vermummte und schwer bewaffnete Männer hätten die abgelegene Siedlung von Kautschukzapfern am Samstagmorgen betreten und einen Bauern erschossen. Drei weitere Männer wurden in den Wald verschleppt, wo die Leichen später gefunden wurden. Viele Bewohner flüchteten sich in die Wälder. Seit längerer Zeit hätten sie auf Todeslisten gestanden, berichteten sie gegenüber der Presse.
Die Region liegt nahe der Stadt Labrea, im Südwesten des Teilstaates Amazonas. Aufgrund der Gewalt und der Gesetzlosigkeit wird die Region als "brasilianischer Wildwest" bezeichnet. Seit 2006 kommt es immer wieder zu Morden in dem Landstreit zwischen hier angesiedelten Bauern, traditionellen Bewohnern der Region sowie Großgrundbesitzern, die ihre Weideflächen erweitern wollen. (KNA)