Journalisten-Bündnis schreibt über Umweltverbrechen
Rund 30 Medien aus der ganzen Welt haben sich zu dem Recherche-Bündnis „Grünes Blut“ zusammengeschlossen, um über die zunehmende Umweltzerstörung durch Unternehmen und die wachsende Verfolgung von Journalisten, die über Öko-Skandale und Menschenrechtsverletzungen informieren, zu berichten. Unter Leitung des Non-Profit-Journalisten-Netzwerkes „Forbidden Stories“ aus den USA arbeiten Zeitungen wie „El País“ (Spanien), „Le Monde“ (Frankreich) und „The Guardian“ (Großbritannien) an dem Format, so „El País“ am Dienstag, 18. Juni 2019.
In Lateinamerika sind Zeitungen aus Kolumbien und Guatemala mit an Bord und veröffentlichen rechercheaufwändige Reportagen unter dem Motto: „Sie haben die Journalisten zum Schweigen gebracht, nicht aber die Geschichten“. Aus Deutschland nehmen „Die Zeit“ und „Süddeutsche Zeitung“ teil, aus Israel „Haaretz“ und aus Polen „Gazeta Wyborza. In einer ersten Veröffentlichungsrunde recherchierten 40 Journalistinnen und Journalisten acht Monate lang über Umweltskandale, bei denen die berichtenden Lokal-Journalisten verfolgt oder ermordet wurden.
Eine der Reportagen erzählt die Geschichte eines Nickel-Bergwerks in Guatemala und die Verfolgung der Presse vor Ort. Laut des Komitees für den Schutz von Journalisten (CPJ) wurden 2018 weltweit 13 Journalisten für ihre Öko-Berichterstattung ermordet, davon einer in Kolumbien und einer in Panama. Weitere 16 Fälle mit getöteten Umweltjournalisten seien bisher nicht aufgeklärt. Damit sei die journalistische Arbeit über Rohstoffkonzerne, ihr Vorgehen gegen Anwohner wie Vertreibung und Landraub, Steuerhinterziehung und Umweltschäden nach der Kriegsberichterstattung das gefährlichste Ressort überhaupt. (bb)