Gericht verhängt Sanktionen gegen TÜV Süd
Der TÜV Süd muss in Brasilien seine Aktivitäten im Bereich der Umweltlizenzierung vorerst einstellen. Das berichten brasilianische Medien am Donnerstag. Demnach untersagte ein Gericht dem Unternehmen jedwede weitere Aktivität im Bereich Umweltmanagement, nachdem im Januar in der Region Brumadinho ein vom TÜV Süd überwachter Staudamm gebrochen war. Dabei kamen 238 Menschen zu Tode. Die Verfügung des Gerichts in Brumadinho wurde den Angaben zufolge bereits am 9. Mai erlassen, allerdings erst Tage später veröffentlicht. Zusätzlich zu dem Verbot sollen umgerechnet rund 13,4 Millionen Euro des brasilianischen TÜV-Büros eingefroren worden sein.
Am 25. Januar war der Damm eines Rückhaltebeckens des brasilianischen Eisenerz-Produzenten Vale gebrochen. Über Kilometer ergossen sich die Schlammmassen durch die umliegenden Täler. Noch immer suchen Bergungstrupps nach Leichen. 32 Personen gelten weiterhin als vermisst. Die Sicherheit des Dammes war im September 2018 vom TÜV Süd attestiert worden. Das Gericht sah es jedoch als erwiesen an, dass der TÜV von den Sicherheitsmängeln des Dammes gewusst, diese jedoch verschleiert habe, um Verträge mit der Vale nicht zu gefährden. Nach dem Unglück waren Mitarbeiter des TÜV sowie von Vale kurzzeitig festgenommen, später aber wieder freigelassen worden.