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Brumadinho: Erhöhtes Dammbruchrisko war Betreiber Vale bekannt

Bereits vor drei Jahren brach das Rückhaltebecken einer anderen Eisenerzmine in Minas Gerais und überflutete ein ganzes Dorf mit giftigem Schlamm. (Foto: privat)

Das brasilianische Bergbauunternehmen Vale, Betreiber des Rückhaltebeckens in Brumadinho, dessen Bruch bislang weit mehr als 100 Menschen das Leben kostete, wusste offenbar über das erhöhte Risiko eines Dammbruchs Bescheid, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Bereits seit letztem Jahr sei bekannt gewesen, dass die Gefahr eines Bruchs zweimal so hoch sei, wie es die internen Risiko-Leitlinien erlauben würden, heißt es in einem internen Dokument, das Reuters vorliegt. Jedes Bauwerk, das eine Chance von jährlich 1 zu 10.000 habe zu versagen, solle dem Vorsitzenden und Aufsichtsrat der Firma gemeldet werden, empfahl der Expertenbericht. Das Becken in Brumadinho hatte, laut dem Bericht, eine Chance von 1 zu 5.000 zu brechen. Vale gab an, dass dieses Frühwarnsystem in der Firma nicht implementiert worden sei. 

Das sei der erste Beweis, dass Vale schon vor dem Bruch über die mangelnde Sicherheit des Damms besorgt gewesen sei, so Reuters. In dem internen Bericht hatten Experten analysiert, dass ein Bruch das Potential habe, über 100 Menschen zu töten. Es würden Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar entstehen. Deshalb sei der Damm in Brumadinho als „Gefahr“ gelistet worden, bei dem alle Schutzmaßnahmen angewendet werden sollten. Neun weitere von 57 untersuchten Dämmen bekamen ebenfalls das Siegel „Gefahr“.

Vale versichert, die Ursachen des Dammbruchs weiterhin zu untersuchen. Die deutsche Prüforganisation TÜV Süd, die den Damm kontrollierte, erklärte im internen Bericht, dass der Damm den minimalen Sicherheitsbedingungen entsprochen habe. Es seien aber 17 Verbesserungsvorschläge gemacht worden. Den Vorwurf, dass die Mängel zum Brechen beigetragen hätten, lässt Vale nicht gelten. Die Verbesserungsvorschläge seien lediglich „Routinemaßnahmen“ gewesen, so Vale. 

Mindestens 165 Menschen starben bei dem Bruch des Rückhaltebeckens. (aw)

Quelle: Reuters

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