Weiße Farmer bedrohen Reservat der Awa-Indigenen
Das indigene Schutzgebiet Awa-Guaja im Nordosten Brasiliens wird derzeit durch das Eindringen weißer Farmer bedroht. Diese sollen bereits Teile des Waldes für ihre Felder gerodet haben, wie Medien am Mittwoch berichten. Erst 2014 hatte die staatliche Indigenenbehörde Funai nach einem Gerichtsurteil rund 500 nicht-indigene Familien aus dem Schutzgebiet ausgewiesen.
Das isoliert lebende Awa-Guaja-Volk zählt rund 12.000 Indigene, die in einem 413.000 Hektar großen Waldgebiet leben. In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu Konflikten mit weißen Siedlern gekommen. Das Gebiet im Teilstaat Maranhao liegt an der Agrargrenze, die sich immer weiter in den Urwald hineinfrisst. So legen Siedler und illegale Holzhändler immer wieder Brände in den Wäldern, um die Indigenen zu vertreiben. Seit Beginn des Jahres wurde das Eindringen weißer Farmer und Holzhändler auch in anderen Gebieten Amazoniens vermehrt gemeldet. So sollen mehrere Dutzend Holzhändler in das indigene Schutzgebiet "Uru-eu-wau-wau" im Westen des Amazonasgebietes vorgedrungen sein. Auch im weiter östlichen Teilstaat Para wurden Gebietsverletzungen registriert. (KNA)