Venezolanische Heimkehrwillige stürmen Grenzposten
Rund 500 venezolanische Flüchtlinge haben versucht über eine Brücke von Kolumbien aus in ihre Heimat zurückzukehren. Kolumbianische Sicherheitskräfte hielten sie davon ab.
An der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela haben hunderte Menschen einen venezolanischen Grenzposten gestürmt. Mindestens 500 Venezolaner, die von Kolumbien aus wieder in ihr Heimatland zurückkehren wollen, hätten am Mittwoch versucht, die Grenzbrücke "Puente Internacional Simón Bolívar" mit Gewalt zu überqueren, heißt es in einer Pressemitteilung der kolumbianischen Migrationsbehörde. UN-Angaben zufolge leben rund 1,8 Millionen aus Venezuela geflüchtete Menschen in Kolumbien.
Mithilfe der Polizei sei es gelungen, die Menschen von der Brücke auf die kolumbianische Seite zurückzudrängen. Gleichzeitig habe Kolumbien Verhandlungen mit venezolanischen Stellen aufgenommen, informierte die Migrationsbehörde.
Wegen der Corona-Pandemie sind in der Vergangenheit tausende Migranten vor dem Grenzübergang zwischen Kolumbien und Venezuela gestrandet. Viele, die zuvor nach Kolumbien geflohen waren und infolge der Pandemie dort ihre Lebensgrundlage verloren hatten, versuchten, in ihr Heimatland zurückzukehren. Die Grenze war jedoch weitestgehend geschlossen - nur eine bestimmte Anzahl an Menschen konnte sie täglich überqueren.
Bereits im Jahr 2015 hatte Venezuela die Grenzübergangsbrücke zwischen den beiden Ländern einseitig für den Autoverkehr abgeriegelt. Die Einreise nach Venezuela ist seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern im Februar 2019 nicht mehr möglich, nachdem Venezuelas Parlamentschef und Regierungsgegner Juan Guidó medienwirksam versucht hatte, von kolumbianischer Seite aus humanitäre Hilfslieferungen über die Brücke zu transportieren. (bb)