Mexiko: Modemarke Ralph Lauren entschuldigt sich für Design-Plagiat
Zwei indigene Mädchen in traditioneller Tracht in Uruapán, Mexiko. Foto (Symbolbild): Adveniat/Markus Dorfmüller
Der Verkauf eines Kleidungsstücks mit indigenem Muster durch die Modefirma Ralph Lauren hat in Mexiko für Empörung gesorgt. Mexikos Kultusministerin Alejandra Frausto sprach von “kultureller Aneignung”. In den vergangenen Jahren hatte es von offzieller Seite immer wieder Beschwerden über andere bekannte Marken, zum Beispiel Zara, wegen ähnlicher Vorfälle gegeben. Das Unternehmen Ralph Laurent zeigte sich überrascht, dass das beanstandete Kleidungsstück noch immer verkauft werde, nachdem vor einigen Monaten eine “strikte Direktive” ergangen sei, dieses aus dem Angebot zu entfernen. Es werde ermittelt, wie das Produkt doch in den Verkauf gelangen konnte, heißt es in einer Erklärung. Ralph Lauren bedauere den Vorfall zutiefst und sei zum Dialog mit Kritikern bereit. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurde das Kleidungsstück im Internet für mehrere Hundert Dollar angeboten.
Indigenes Design hat keinen Profit im Sinn
In einem Instagram-Post schrieb Mexikos First Lady Beatriz Gutiérrez, Ralph Lauren sei ganz offensichtlich von Design angetan, das von indigenen Textiltraditionen inspiriert werde. Diese Muster zu kopieren sei aber illegal und unmoralisch. Im konkreten Fall gehe es um tradionelle Muster, die in den indigenen Gemeinschaften von Contla (Bundesstaat Tlaxcala) und Saltillo (Bundesstaat Coahuila) getragen würden. Beatriz Gutiérrez, die als Schriftstellerin und Journalistin tätig ist, hat eine Entschädigung der indigenen Gemeinschaften gefordert. Diese steckten viel Liebe in ihre Arbeit und hätten keinen Millionen-Dollar-Profit im Sinn.
Das Unternehmens-Statement von Ralph Lauren weist auf eine Ankündigung vom Juni hin, wonach ab Sommer 2023 bei neuen Kleidungsstücken, die indigene Motive verwendeten, mehr "Credit" gegeben werde. Was das genau bedeutet, wird nicht ausgeführt. Geplant sind eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften sowie des verpflichtenden "Cultural Awareness Training". Den indigenen Gemeinschaften bekundete Ralph Lauren Respekt.
