Haiti: Drei von sieben entführten Geistlichen wieder frei
Drei der vor zehn Tagen in Haiti entführten katholischen Priester sind wieder frei. Die Polizei vermutet eine in der Hauptstadtregion tätige bewaffnete Bande namens "400 Mawozo" hinter der Entführung.
Drei der sieben in Haiti entführten katholischen Geistlichen sind wieder frei. Das teilte der Sprecher der dortigen Bischofskonferenz, Loudger Mazile, am Donnerstag, 22. April 2021 (Ortszeit), mit. Insgesamt waren vor zehn Tagen zehn Personen, darunter auch Ordensmänner und -frauen, nahe der Hauptstadt Port-au-Prince entführt worden. Die drei Laien sowie die französischen Staatsbürger seien nicht unter den Freigelassenen. Die Entführer fordern eine Million Dollar Lösegeld. Die Polizei vermutet eine in der Region tätige bewaffnete Bande namens "400 Mawozo" hinter der Entführung.
Kirche ruft zu Protest auf
Die katholische Kirche hatte zuletzt zum Streik aufgerufen, um Untätigkeit der Behörden und eine "Diktatur der Entführung" im Land anzuprangern. Aus Protest wurden in katholischen Kirchen mittags Gottesdienste gefeiert und Glocken geläutet. "Wir prangern Selbstzufriedenheit und Komplizenschaft an, wo immer sie herkommen", so Erzbischof Max Leroy Mesidor von Port-au-Prince in einer Pressemitteilung.
Angesichts der Kritik hatte Haitis Präsident Jovenel Moise den Rücktritt der Regierung und die Ernennung eines neuen Premierministers angekündigt, um das Problem der Unsicherheit und Rechtlosigkeit anzugehen. Es wäre der sechste Premierminister in Moises vier Regierungsjahren.
Entführungen wegen Lösegeldes durch bewaffnete Banden haben in den vergangenen Monaten in Port-au-Prince und Umgebung zugenommen. Im März erklärte die Zentralregierung des armen Karibikstaates in bestimmten Bezirken der Hauptstadt und einer Provinzregion für einen Monat den Ausnahmezustand, um die "staatliche Autorität" wiederherzustellen.