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Gran Chaco: Besserer Zugang für Frauen zum Netz

Im Gran Chaco, der zweitgrößten Waldregion Südamerikas, die sich über Teile von Argentinien, Bolivien, Paraguay und Brasilien erstreckt, setzen sich Initiativen dafür ein, dass Frauen nicht länger vom Internet abgeschnitten und damit auch beruflich benachteiligt sind.

Frau am Laptop im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Foto (Symbolbild): Adveniat/Achim Pohl

Frau am Laptop im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Foto (Symbolbild): Adveniat/Achim Pohl

Mit einer Fläche von 1.140.000 Quadratkilometern ist der Gran Chaco so groß wie Kolumbien, aber mit 8,7 Millionen Bewohnern dünn besiedelt. Der vielerorts fehlende Internetzugang benachteilige vor allem Frauen, schreibt die spanische Zeitung "El País". So sei es mangels Netzanbindung oft unmöglich, an wichtige Informationen zu kommen, Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen oder beruflich tätig zu werden. Gerade Informationen zum Thema, Umwelt, Klimawandel und Märkte seien notwendig, um wirtschaftlich in dieser Region zu überleben, die von den Folgen des Klimawandels in besonderer Weise betroffen sei. In den vergangenen Jahrzehnten habe der Gran Chaco Urbanisierung und Abholzung erlebt. Die Folgen sind Bodenerosion, Versteppung und Veränderungen des natürlichen Wasserhaushaltes, so dass es sowohl zu Überschwemmungen als auch zu extremer Dürre kommt. Von 2000 bis 2019 gingen 87.000 Quadratkilometer an Vegetation verloren. 

Der Chaco braucht Investitionen 

Tradition hat hier der Mangel an öffentlichen und privaten Investitionen, die aufgrund der isolierten Lage vieler Gemeinden dringend erforderlich wären. Das könnte sich ändern, wenn vor allem auch den Frauen in der Region Zugang zum Internet und damit zu Möglichkeiten der Vermarktung von Produkten gewährt werde, so Florencia Iacopetti, Koordinatorin der Initiative Nanum Mujeres Conectadas. Diese fördert den Zugang von Frauen zum Internet in den ländlchen Gemeinden des Gran Chaco. Fabiana Menna, Leiterin der Fundación Gran Chaco, erklärt, andernfalls würden Frauen und Mädchen abgehängt. Männer hingegen hätten weit häufiger ein Mobiltelefon und die Möglichkeit, mit dem Auto oder Motorrad in die nächste Ortschaft zu fahren, um dort online zu gehen.

Einer Studie der Interamerikanischen Entwicklungsbank zufolge, wäre der Zugang zum Internet eine große Hilfe dabei, die Geschlechter-Kluft im Bereich Arbeit zu schließen. Norma Rodríguez ist die Vorsitzende der indigenen Cooperativa de Mujeres Artesanas del Gran Chaco (COMAR), die den Verkauf der selbst hergestellten Produkte der Frauenkooperative über das Internet fördert. Sie sagt: „Wir haben gelernt, Computer zu nutzen, eine Seite bei Facebook aufzumachen oder eine Excel-Liste mit unseren Preisen zu erstellen.“ Dank der Organisation Matriarca verkauft die Kooperative ihre Produkte in ganz Argentinien und sogar auf anderen Kontinenten. Per Internet tauscht Norma Rodríguez Erfahrungen mit Frauen aus, die mitunter hunderte Kilometer entfernt wohnen, auch in anderen Ländern.

Die Vereinten Nationen haben den Zugang zum Internet zu einem Menschenrecht erklärt, das die Wahrnehmung anderer Rechte ermögliche. Während der Corona-Pandemie hat sich das gerade im Bildungsbereich gezeigt, als viele Schülerinnen und Schüler nur virtuell am Unterricht teilnehmen konnten.

Bernd Stößel (el país)

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