Erstmals Feuchtgebiete-Naturpark im Amazonas ausgewiesen
Kolumbien hat erstmals ein riesiges Amazonas-Gebiet als Feuchtgebiete-Naturschutzpark eingestuft. Laut Informationen des kolumbianischen Umweltministeriums wurde im Bundesstaat Amazonas im Süden des Landes das Seengebiet von Tarapoto unter Schutz gestellt, insgesamt 45.000 Hektar mit einer großen Artenvielfalt sollen mit der Maßnahme der Regierung von Präsident Manuel Santos vor Zerstörung bewahrt werden, so lokale Medien am Donnerstag, den 18. Januar 2018.
„Die Gesamtheit des Feuchtgebietes, der Seen, dieser wunderbare Biodiversitätsreichtum wird durch internationale Abkommen geschützt“, erklärte Präsident Santos beim feierlichen Einweihungsakt. Das Feuchtgebiet von Tarapoto erstreckt sich über 30 Seen, in denen 883 Pflanzenarten, 244 Vogelspezies und 201 Säugetiere, darunter der berühmte Rosa Flussdelphin, 176 Fischarten, 57 Amphibien und 30 Reptilienarten leben, so Daten des Umweltministeriums. Mit dem Tarapoto seien in Kolumbien nun „über eine Million Hektar Feuchtgebiete“ unter Schutz gestellt, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Staatschef.
Erstes Ramsar-Amazonas-Gebiet
Das Tarapoto-Areal ist das erste Ramsar-Schutzgebiet in Kolumbiens Amazonas. Bereits acht andere Ramsar-Gebiete wurden landesweit bereits eingerichtet. Die Ramsar-Konvention bezeichnet das Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Wattvögel, von internationaler Bedeutung. Das Übereinkommen wurde am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar geschlossen und ist damit eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Naturschutz. Die Konvention trat 1975 in Kraft. (bb)
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