Zelaya und Lobo unterzeichnen Abkommen zur Versöhnung
Der honduranische Präsident Porfirio Lobo und sein Vorgänger Manuel Zelaya haben am Sonntag in der kolumbianischen Stadt Cartagena ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet. Die Vereinbarung ermöglicht Zelaya nach zwei Jahren im Exil die baldige Rückkehr in die Heimat, und Honduras die Wiederaufnahme in die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). Des Weiteren garantiert das Abkommen ein Ende der Verfolgung der Nationalen Widerstandsfront (FNRP), die als Reaktion auf den Staatsstreich im Juni 2009 gegründet wurde. Das Bündnis wird in der Vereinbarung als politische Kraft anerkannt.
Der Generalsekretär der OAS Jose Miguel Insulza begrüßte das Abkommen. Damit seien alle Hindernisse für eine Wiederaufnahme Honduras in die Organisation beseitigt. „Die Unterzeichnung der Übereinkunft ist eine großartige Neuigkeit, denn es normalisiert die Situation im interamerikanischen System“, sagte der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos am Sonntag. Er hatte das Treffen gemeinsam mit dem venezolanischen Staatspräsidenten Hugo Chávez initiiert. Porfirio Lobo bezeichnete die Vereinbarung als weiteren Schritt zur Stärkung der honduranischen Versöhnung.
Das Abkommen zwischen Zelaya und Lobo wird von lokalen Medien als wichtige Etappe zur Reintegration Honduras in die internationale Staatengemeinschaft gewertet. Viele lateinamerikanische Länder erkannten die Regierung Lobos nach dem Streich und den anschließenden Wahlen bisher nicht an. Die OAS hatte das zentralamerikanische Land im Juli 2009 aus der Organisation ausgeschlossen und machte die Rückkehr Zelayas nach Honduras zur Bedingung für die Wiederaufnahme. (aj)