Zahl der Schwangerschaften verdreifacht
Die Zahl der Schwangerschaften in Haiti hat sich in der Zeit nach dem Erdbeben von 12. Januar 2010 verdreifacht. Das geht es auch einem Bericht hervor, den die Vereinten Nationen in dieser Woche veröffentlichten. Nach Angaben der UN sind derzeit drei Millionen Menschen in Haiti obdachlos. Etwa 1,3 Millionen Haitianer leben nach wie vor in menschenunwürdigen Zeltstädten in und um die Hauptstadt Port-au-Prince verteilt.
Marcela Suazo, Direktorin der UN-Behörde UNFPA, erklärte, ein großer Teil der Schwangerschaften sei nicht erwünscht. Sie seien die Folge von materiellen oder gesellschaftlichen Abhängigkeiten sowie von Vergewaltigungen.
Gesundheitsminister Alex Larser machte für die demografische Explosion nach dem Erdbeben zudem eine nach Katastrophen häufig auftretende Angstpsychose verantwortlich. Diese Angstpsychose produziere Stress, auf die viele Menschen mit erhöhter sexueller Aktivität reagierten. (TK)