"YASunidos" beklagen Schmutzkampagne gegen Unterschriftensammlung
Die "YASunidos", ein Bündnis von Umweltschützern in Ecuador, wirft der Regierung von Präsident Rafael Correa vor, eine Schmutzkampagne gegen die Unterschriftensammlung zum Schutz und gegen die umstrittene Erdölförderung in den Blöcken Ishpingo, Tambococha und Tiputini (ITT) des weltweit einzigartigen Naturschutzparks Yasuni zu führen.
Patricio Chávez, einer der Sprecher der "YASunidos", warf der Regierung in der Tageszeitung "El Universo" (Ausgabe 14. März) vor, mit Anzeigenkampagnen die Menschen zu verwirren. In regierungsnahen Anzeigen würde das Design der Umweltschützer kopiert, zudem strebe der staatliche Wahlrat CNE an, die gesammelten Unterschriften nicht anzuerkennen, weil diese nicht auf einem A4-Papier gesammelt wurden. Unmittelbar zuvor hatte CNE-Präsident Domingo Paredes erklärt, nur Unterschriften, die auf einem Papier der Größe eines DINA4-Blattes gesammelt wurden, seien rechtkräftig. Chávez erklärte dagegen, die Gesetzesvorschriften sehen gar keine bestimmte Größe vor. "Dies zeigt den Versuch eines Boykotts, damit verhindert wird, dass wir die fehlenden Unterschriften zusammenbekommen", so Chavez. Ein weiterer "YASunidos"-Sprecher berichtete über in Guayaquil zirkulierende Flugblätter, auf denen stehe, die Menschen sollten vorsichtig sein, was sie unterschreiben.
David Marmol, Aktivist bei "Yasunidos", reichte unterdessen bei der Staatsanwaltschaft eine Klage wegen Körperverletzung ein. Wie "El Universo" (Ausgabe 16. März) berichtete, wirft Marmol den persönlichen Sicherheitskräften des Präsidenten vor, ihn drei Stunden lang geschlagen zu haben, nachdem er wegen Präsidentenbeleidigung festgenommen worden sei. Dem vorbeifahrenden Präsidentenfahrzeug habe er nach eigenen Angaben zuvor den nach unten gerichteten Daumen als Zeichen des Protestes gezeigt.
Bis zum 9. April müssen die "YASunidos" 600.000 Unterschriften für ein Referendum zusammenbekommen. Nach eigenen Angaben haben bislang 480.000 Ecuadorianer den Antrag für ein Referendum unterschrieben. Die ecuadorianische Regierung will die ökologisch hochsensiblen und weltweit einzigartigen Gebiete Ishpingo, Tambococha und Tiputini (ITT) im Yasuni-Park für Erdölbohrungen freigeben. Das Bündnis "YASunidos" will mit einem Referendum die geplante Erdölförderung im Yasuní-Nationalpark dagegen stoppen. (TK)
Fotoquelle: Flickr/AgenciaAndes, CC BY-NC-SA 2.0.