"Women in Black"? treffen sich in Bogotá
Das internationale Frauen-Netzwerk “Women in Black” („Mujeres de Negro“) wird sein 15. Treffen vom 15. bis 20. August in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá abhalten. Erstmals findet die Veranstaltung damit in einem lateinamerikanischen Land statt – nicht zufällig fiel die Wahl auf Kolumbien, das seit fast 60 Jahren von einem bewaffneten Konflikt erschüttert wird. „Mujeres de Negro“ hat sich den Kampf gegen Krieg und für Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben.
Gewalt gegen Frauen bekämpfen
In Bogotá werden 80 Aktivistinnen erwartet, aus lateinamerikanischen Ländern sowie unter anderem aus dem USA, Spanien, Indien, Israel und Palästina. Sie wollen das Bewusstsein der internationalen öffentlichkeit für die vielfältigen Formen von Gewalt schärfen, die Frauen weltweit erleiden, nicht nur in Kriegen. „Mujeres de Negro“ ruft dazu auf, die internationalen Menschenrechtsnormen überall zu erfüllen. Besondere Aufmerksamkeit wird der sexuellen Unterdrückung von Frauen gelten.
70.000 Kriegsopfer in Kolumbien – und kein Ende in Sicht
Was Kolumbien betrifft, machen die „Mujeres de Negro“ darauf aufmerksam, dass die Regierung für den bewaffneten Konflikt jedes Jahr sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufwende. In den vergangenen 20 Jahren fielen der Gewalt 70.000 Menschen zum Opfer. Zu den Begleiterscheinungen des Bürgerkrieges zählen außerdem Vertreibungen, das spurlose Verschwinden von Personen sowie die Zwangsrekrutierung von geschätzten 8.000 bis 13.000 kolumbianischen Kindern. “Mujeres de Negro“ fordert eine Lösung des bewaffneten Konflikts auf dem Verhandlungsweg. (bs)
Quelle: Adital