Wildtierhandel mit Faultieren
In Lateinamerika ist der Wildtierhandel weit verbreitet. Gerade Faultiere sind beliebt, da sie wegen ihrer Langsamkeit für Fänger ein einfaches Opfer darstellen, am Tag schlafen sie 15 bis 18 Stunden. Die Händler finden nach Angabe der Organisation InSight Crime Käufer auf der ganzen Welt, auch in den USA und Italien. Dem United Nations Environment Programme (UNEP) zufolge sterben 80 bis 90 Prozent der gehandelten Faultiere in Gefangenschaft.
Der Handel mit Faultieren läuft von Land zu Land unterschiedlich, was InSight Crime vor allem auf die jeweilige Strafverfolgung zurückführt. In Kolumbien werden Faultiere häufig quasi als Haustier an Touristen verkauft. Auf dem Land verfolgt der Staat den Handel im Zweifel eher nicht. Costa Rica wiederum verbietet die Ausfuhr einheimischer Tiere und kontrolliert dies auch scharf. In Venezuela und Ecuador wiederum sind die Exportgesetze laxer. In den USA werden für ein Faultier etwa 5.000 Dollar gezahlt.
Touristen machen sich ohne ihr Wissen zu Komplizen der Tierhändler, wenn sie Einheimische für ein Foto mit einem Faultier bezahlen. Costa Rica hat deshalb kürzlich die Kampagne „Stop Animal Selfies“ gestartet. Bei Faultieren löst der Kontakt mit Menschen schnell Stress aus.