Weitere drei Journalisten aus Veracruz ermordet aufgefunden
Die mexikanische Polizei hat gestern morgen in Boca del Río die in Plastiksäcken verpackten sterblichen Überreste dreier seit Mittwoch vermisster Fotoreporter aus Veracrúz aufgefunden. Ebenfalls tot aufgefunden wurde eine Frau, die mit einem der Reporter befreundet war. Die zerstückelten Leichen wiesen nach Angaben der Marinepolizei Folterspuren auf. Bei den getöteten Journalisten handelt es sich um die Fotografen Guillermo Luna Varela, Gabriel Huge und Esteban Rodríguez. Die Behörden machen das organisierte Verbrechen für die Morde verantwortlich.
Die Journalisten hatten für verschiedene regionale Medien gearbeitet. Drei der vier Opfer hatten nach Angaben der international zur Meinungs- und Pressefreiheit arbeitenden NGO „Article 19“ den Bundesstaat Veracrúz verlassen, weil sie Drohungen erhalten hatten.
Keine Schutzmaßnahmen trotz Drohungen
“Die Drohungen sind gegenüber Regierungsmitarbeitern während einer Anhörung vor der Interamerikanischen Menschenrechtskommission angezeigt worden. Den Behördenmitarbeitern wurde ein Bericht übergeben. Aber weder das Innenministerium noch die Behörden in Verarcrúz haben Schritte unternommen, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten“, so Article 19.
Huge hatte bereits im vergangenen Jahr seine Tätigkeit bei der Zeitung "Notiver" aufgegeben, nachdem seine damalige Freundin, die Reporterin Yolanda Ortiz, getötet worden war. Im Juni 2011 wurde der Kolumnist und stellvertretende Chefredakteur der Zeitung „Notiver“, Miguel Ángel López Velasco, in seinem Haus in Veracrúz bei einem Attentat ermordet.
Bei der ebenfalls am Donnerstag ermordet aufgefunden Frau handelt es sich um Irasema Becerra, die Freundin von Guillermo Luna.
In Veracrúz protestierten am 3. Mai, dem "Internationalen Tag der Pressefreiheit" rund hundert Journalisten mit einer Demonstration gegen die Gewalt an Pressemitarbeitern. Erst am vergangenen 28. April war die Journalistin Regina Martínez vom Magazin „Proceso“ in ihrer Wohnung in Veracrúz ermordet worden. (bh)