Wandbilder in Jesuitenkirche restauriert
Nach 30 Jahren Wiederherstellungsarbeiten hat Bolivien das Jesuiten-Heiligtum von San José de Chiquitanos komplett restauriert. Mehr als 1700 Quadratmeter typische Wandmalereien sind in einer letzten Restaurationsphase von 2006 bis 2009 erneuert worden. Die Kosten von mehr als einer halben Million Euro wurden von Spaniens Entwicklungsbehörde AECID, der bolivianischen katholischen Kirche und der Kommune aufgebracht.
»Wir haben dieselben Farben mit den gleichen Pigmenten und Mineralien verwendet, die auch beim Bau der Kirche benutzt wurden. Darum sind Schwarz und Rot vorherrschend«, erklärte Chefrestaurator José Fernández am Montag anlässlich der feierlichen Einweihung der Kirchenräume gegenüber der Nachrichtenagentur EFE. Der Holzbau gilt als eine der schönsten Gotteshäuser der Region und diente darum nicht ausschließlich kultischen Zwecken. Spanische Statthalter benutzten San José immer wieder als Residenz.
Die Touristenattraktion im bolivianischen Regenwald nahe Brasiliens liegt östlich der Tieflandmetropole Santa Cruz de la Sierra und ist seit 1990 UNESCO-Weltkulturerbe. Eine Jesuitenmission mit dem Auftrag der Evangelisierung der amazonischen Chiquitania-Urbevölkerung hatte die Holzkirche im Barockstil 1748 errichtet, kurz bevor sie 1767 wegen Streitigkeiten mit der spanischen Krone des Landes verwiesen wurden. (bb)