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Ecuador |

US-Firma verkauft indigenes Erbgut

Das südamerikanische Land Ecuador will gerichtlich klären lassen, ob die Ausfuhr und die Kommerzialisierung von indigenem Erbgut ohne das Einverständnis der betroffenen Ureinwohner ein Verstoß gegen geltendes Recht ist. Ecuadors Präsident Rafael Correa kündigte in Quito an, dass seine Regierung einen entsprechenden Fall vor ein Internationales Gericht bringen will. Eine US-amerikanische Firma hat nach Regierungsangaben ohne das Wissen und die Zustimmung die von Angehörigen des Waorani-Stammes entnommene DNA verkauft.

"Aus ethischen und bioethischen Gründen müssen die Betroffenen über jedes Experiment oder jede Studie umfassend informiert sein", sagte Correa. "Das widerspricht jeder Ethik. Wir werden nicht zulassen, dass dies straffrei bleibt."

DNA sei zur Medikamenten-Entwicklung verwendet worden

Die Zuständigkeit für den Fall hat in der ecuadorianischen Regierung die Koordinatorin für das nationale Kulturerbe, María Fernanda Espinosa, übernommen und überraschender Weise nicht das Gesundheitsministerium. Offenbar erwägt Ecuador zusätzlich zu argumentieren, dass die US-Firma widerrechtlich Kulturgut aus dem Lande geschmuggelt habe. Espinosa warf der betroffenen US-Firma (Maxus) vor, 1991 von erkrankten Angehörigen des Stammes der Waorani DNA-Proben entnommen zu haben, um diese zunächst medizinisch zu behandeln. Zwischen 1994 und 2008 seien diese entnommen Proben dann über das zur Universität Harvard gehörende Institut Coriell kommerziell verkauft worden, so Espinosa weiter. Ecuadorianische Medien spekulieren, dass das Material zur Medikamenten-Entwicklung an Pharma-Unternehmen gelangt sei.

Ecuador prüft nun welcher juristische Weg der erfolgversprechendste ist, um die Rechte der Waorani zu wahren. Das Vorgehen des US-amerikanischen Institutes habe gegen die Menschenrechte verstoßen und die Würde der Ureinwohner verletzt, so Espinosa.

Das Institut Coriell teilte auf Anfrage mit, die Vorwürfe seien unberechtigt, weil die Wissenschaftler nicht wie behauptet auf illegale Weise, sondern mit Zustimmung der betroffenen Menschen an die Blutproben gekommen seien. Zudem seien die Proben nicht mit dem Ziel eines kommerziellen Gewinns, sondern ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken verkauft worden. Insgesamt seien auf diese Weise sieben Zellkulturen und 36 DNA-Proben an wissenschaftliche Einrichtungen in acht Länder gelangt. Alle Mitarbeiter hätten unterschreiben müssen, die Proben nicht für kommerzielle Zwecke zu missbrauchen. Mittlerweile verfüge das Institut über keine weiteren Proben mehr. (tk)

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