Urteile im Landkonflikt mit Bribri-Indigenen
Im bereits mehrere Jahre dauernden Konflikt um Land zwischen Finka-Besitzern und indigenen Landeigentümern der Bribri-Ethnie im Indigenen-Schutzgebiet Salitre im Kanton Buenos Aires in der südlichen Provinz Puntarenas von Costa Rica hat ein Strafgericht zwei Juristen wegen illegaler Landnahme zu je zwei Jahren Gefängnis verurteilt, so Berichte der heimischen Tageszeitung "La Nación" am Mittwoch, 7. Januar 2015.
Das zuständige Strafgericht im Kanton Pérez Zeledón sah es als erwiesen an, dass der Rechtsanwalt und Ex-Richter Carlos Gutiérrez Alpízar und seine Lebensgefährtin und Juristin Thaís Vidal Navarro am 30. September 2012 mit 20 bewaffneten Männern auf das Grundstück der Bribri-Indigenen Otilia Figueroa eingedrungen seien und den 5.000 Quadratmeter großen Hof mit Stacheldraht zweigeteilt hatten. Figueroa hatte wenige Wochen zuvor den legalen Landtitel erhalten, so das Gericht zum Strafantrag, gestellt von der Staatsanwaltschaft für indigene Angelegenheiten.
Weil die Strafe auf Bewährung ausgesetzt wurde, müssen die beiden Anwälte die Haft nicht antreten. Das Urteil stützt sich auf ein Gesetz von 1977, demzufolge Indigenen-Gebiete nicht verkäuflich und nicht übertragbar sind. Großgrundbesitzer, Viehzüchter und Bauern versuchen in dem von Landwirtschaft und Ananas-Megaplantagen geprägten Gebiet, immer wieder Indigenen-Land aufzukaufen, selber zu besetzen, oder Indigene zu vertreiben. Im Juli 2014 vertrieben Bewaffnete Bribri-Gemeindemitglieder und brannten ihre Dörfer nieder. (bb)
Fotoquelle: CIDH/Oliver Contreras/Eddie Arrossi Photography, CC BY 2.0.