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Urteil über Weihnachtskrippen in Mexiko vertagt

Krippendarstellung mitten in Mexiko-Stadt. Foto (2006): Adveniat/Wolfgang Radtke

Krippendarstellung mitten in Mexiko-Stadt. Foto (2006): Adveniat/Wolfgang Radtke

Noch keine Entscheidung über die Zulässigkeit von öffentlichen Weihnachtskrippen und religiösen Symbolen in Mexiko: Der Oberste Gerichtshof vertagte am Mittwoch, 9. November 2022 (Ortszeit) ein Urteil über eine Klage gegen Krippendarstellungen in drei Rathäusern im Bundesstaat Yucatan, wie die Zeitung "El Universal" berichtete. Nach Ansicht des Beschwerdeführers verstoßen sie gegen die Religionsfreiheit und gegen den laizistischen Staat. Die katholische Kirche und zahlreiche zivilgesellschaftliche Bündnisse hatten im Vorfeld gegen einen Urteilsentwurf mobilisiert. Eine Entscheidung der Justiz stehe aber für die nahe Zukunft an, hieß es weiter.

Unmittelbar vor der Sitzung hatten kirchennahe Organisationen vor dem Haupteingang des Gerichts im Zentrum von Mexiko-Stadt demonstrativ eine Weihnachtskrippe aufgestellt und posierten mit Spruchbändern wie "Die Geburt Jesu ist der Grund, warum wir Weihnachten feiern" oder "Wer will Christus auslöschen?" An Höchstrichter Juan Luis Gonzalez Alcantara, der sich im Vorfeld für eine Verurteilung starkgemacht hatte, übergaben sie laut Bericht 40.000 Protestunterschriften.

Bischöfe gegen Verbot religiöser Symbole

Die Bischofskonferenz im stark laizistischen Mexiko hatte noch am Mittwoch vor einem "großen Rückschritt für die Menschenrechte" im Fall eines Urteils gegen Krippen und religiöse Symbole gewarnt. Rechte und Traditionen aller Gläubigen, unabhängig ihrer Religion, stünden damit auf dem Spiel, so Generalsekretär Ramon Castro in einer Videobotschaft. Selbst das Anbringen oder Mitführen eines Kreuzes oder Marienbildes könnte sonst künftig verboten werden.

Bischof Castro appellierte an die Richter, Mexikos Reichtum an religiösen Praktiken und Ausdrucksformen zu respektieren und zu wahren. Mit einem Verbot von Weihnachtskrippen werde versucht, "die Menschen ihrer intimsten und heiligsten religiösen Ausdrucksformen zu berauben".

Mexiko ist mit einem Anteil von knapp 83 Prozent seiner rund 130 Millionen Einwohner nach Brasilien das Land mit der größten katholischen Bevölkerung weltweit. Die Verfassung des Staates und auch die politische Führungsschicht der einstigen spanischen Kolonie sind dennoch seit Mitte des 19. Jahrhunderts laizistisch geprägt.

Quelle: kna

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