Unterschriftenkampagne: Opposition will neue Verfassung
Die oppositionelle Demokratiebewegung »Nationale Front des Volkswiderstands Honduras« (FNRP) hat in Honduras über eine Million Unterschriften gesammelt.
Sie fordern die Einberufung einer Verfassungsgebenden Versammlung und die Rückkehr von Ex-Präsident Manuel Zelaya sowie 200 Dissidenten im politischen Asyl. »Die Million geschafft zu haben ist ein Erfolg«, kündigte FNRP-Koordinator Juan Barahona am Montag die Fortsetzung der Unterschriftenkampagne bis zum 15. September an. Das Ziel seien insgesamt 1,25 Millionen Unterzeichner.
Die Widerstandsbewegung fordert von der Zentralregierung in Tegucigalpa den Beginn eines Verfassungsprozesses zur Ausarbeitung einer neuen Magna Charta, die »die Grundrechte der Individuen und Gemeinschaften tatsächlich garantiert, damit sich auf dem Weg der Mitbestimmung das Leben im Land demokratisiert«. Seit 120 Tagen liegt der Schwerpunkt der Unterschriftenaktion im Süden des mittelamerikanischen Staates. Ab dem 5. September soll auch in der Hauptstadt gesammelt werden.
Der im November 2005 gewählte Präsident Zelaya wurde bei einem Staatsstreich seines Parteikollegen Roberto Micheletti Juni 2009 entmachtet und von Militärs außer Landes gebracht. Die Wahlen vom 29. November 2009 gewann der konservative Politiker Porfirio Lobo Sosa. Die massiven Verstöße gegen die Menschenrechte reißen seitdem nicht ab. Zuletzt wurde der oppositionelle Gewerkschaftler Santos Remigio Ávila am 28. August von Unbekannten niedergeschossen. (bb)