UNESCO startet Programm für kulturellen Wiederaufbau
In Paris präsentierte das UN-Organ für Ausbildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) der Vereinten Nationen (UNO) am 19. April ein Programm für den kulturellen Wiederaufbau Haitis. Vorgesehen sind 15 Projekte, die sich vor allem auf den Wiederaufbau von Museen, Archiven, Bibliotheken und anderen Stätten des haitianischen Kulturerbes konzentrieren. Vorgesehen sind auch Maßnahmen zur Wiederbelebung der Kulturindustrie und der Kulturpolitik. Das schwere Erdbeben, von dem der Karibikstaat Anfang 2010 erschüttert wurde, zerstörte viele Kulturdenkmäler des Landes und brachte zudem die kulturelle Infrastruktur weitgehend zum Erliegen.
Finanzhilfen zur Durchführung benötigt
Nach Angaben der Vorsitzenden der UNESCO, Irina Bokova, stehen 4,3 Mio. US-Dollar für das auf drei Jahre angelegte Programm zur Verfügung. Laut UNESCO sollten die Ruinen der Palastanlage Sans Souci und die Ruinen von Ramiers dringend wieder hergestellt werden, die zum Weltkulturerbe gehören. Allerdings seien allein zum Wiederaufbau dieser Denkmäler rund 20 Millionen US-Dollar nötig, so Bokova.
Die Vorsitzende der Organisation rief deshalb Beide Stätten a des als historisches Kulturerbe die Bokova rief jedoch die Mitgliedsorganisationen, internationale Institutionen, Entwicklungsbanken, Privatwirtschaft und die Zivilgesellschaft dazu auf, Mittel zum kulturellen Wiederaufbau Haitis bereitzustellen.
Die UNESCO-Sonderbotschafterin für Haiti, Michaelle Jean, unterstrich, dass die Kultur als Motor für den Wiederaufbau dienen könne, da dadurch auch der soziale Zusammenhalt wesentlich gestärkt werde.
ALBA-Staatenbündnis sagt Unterstützung zu
Vorgesehen ist auch die Errichtung einer Kunst- und Kulturschule in Jacmel. Die Schule soll als Vorreiter für ähnliche Institutionen dienen und mit 2,7 Mio. US-Dollar finanziert werden.
Die Staaten der Bolivarianischen Allianz (ALBA) erklärten bereits, das UNESCO-Projekt zum kulturellen Wiederaufbau unterstützen zu wollen. Zwar seien noch keine genauen Pläne über die Form der Hilfe bekannt, Kuba, Ecuador, Nicaragua, Venezuela und Bolivien seien jedoch grundsätzlich bereit, mit Personal und Finanzen zu helfen, erklärte Pablo Groux, der das ALBA-Bündnis in Paris vertrat. (bh)
Quelle: Adital