UNESCO ernennt Niemeyer-Architektur zu Weltkulturerbe
Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) hat am Wochenende mehrere architektonische Meisterleistungen zum Weltkulturerbe erklärt, darunter auch ein Werk aus Brasilien. "Gerade als UNESCO-Weltkulturerbe eingeschrieben: Das moderne Pumpulha-Ensemble", twitterte die UN-Organisation am Sonntag, den 17. Juli 2016 von der 40. Sitzung des Entscheidungsgremiums aus Istanbul über die Aufnahme der berühmten Stadtarchitektur des deutsch-stämmigen Architekten Oscar Niemeyer.
Das im Jahr 1940 erbaute Ensemble im Stadtteil Pampulha der brasilianischen Millionenstadt Belo Horizonte im Bundesstaat Minas Gerais gehört zu ersten Schaffensperiode von Niemeyer, die darum auch Pampulha-Periode genannt wird. Zu den bekanntesten Gebäuden des Stadtteils, der wegen seiner Extravaganz eine viel besuchte Touristenattraktion ist und um einen künstlich angelegten See errichtet wurde, zählen ein Kasino, ein Tanzsaal, ein Golf- und Yachtclub sowie die Kirche des Heiligen San Franziskus von Assisi.
"Das Ensemble enthält breite Formen, welche das plastische Potential des Konkreten nutzen, wobei Architektur, Landschaftsarchitektur, Skulpturen und Malerei in ein harmonisches Ganzes überfließen", so die UNESCO in einer Presseerklärung. Neben der Architektur von Le Corbusier in Deutschland, Belgien, Argentinien, Frankreich, Japan und der Schweiz, historischen Hafenanlagen in Antigua und Barbuda und dem Khangchendzonga-Nationalpark in Indien habe sich das UNESCO-Komitee für Pumpulha entschieden, weil die Niemeyer-Anlage den "Einfluss lokaler Traditionen, des brasilianischen Klimas und der natürlichen Umgebung auf die Prinzipien moderner Architektur widerspiegelt". (bb)