UN: Ländereien indigener Völker werden weiter kolonialisiert
Die indigenen Bevölkerungsgruppen erleben nach Einschätzung der Vereinten Nationen eine neue Form der Kolonialisierung. Es habe zwar in Ländern wie Bolivien und Ecuador Fortschritte gegeben, doch in Lateinamerika seien die Ureinwohner vor allem einer aggressiven Gangart von Bergbau-Unternehmen ausgesetzt, die sich ständig weiter ausdehnten und den Lebensraum der indigenen Bevölkerung knapper werden lasse.
Der Vorsitzende des Ständigen Forums der Vereinten Nationen für indigene Angelegenheiten, der Bolivianer Carlos Mamani, sieht vor allem die wirtschaftlichen Zwänge der Staaten der Region dafür verantwortlich, dass der Schutz der in oft in rohstoffreichen Landstrichen lebenden Indigenen auf der Strecke bleibt. Viele Ländereien würden wir zu Zeiten der Kolonialisierung einfach enteignet.
"Nicht nur in Lateinamerika sondern generell werden die indigenen Völker immer noch diskriminiert und an den Rand gedrückt", sagte Mamani. Die Politik tue sich schwer, die Probleme anzugehen und "diesen Rassismus, Auschluss und Ausradierung zu beenden." (tk)