Umstrittenes Bergbau-Projekt auf Eis gelegt
Das britisch-indisch-schweizerische Bergbauunternehmen Zamin Ferrous wird Pläne für eine Eisenmine im uruguayischen Cerro Chato vorerst nicht weiter verfolgen. Gegen das Projekt in der fast in der Landesmitte gelegenen Region hatte es Proteste der Bevölkerung gegeben. Hier wird traditionell Landwirtschaft und Viehzucht betrieben.
Bergbau in Uruguay in den Kinderschuhen
Bei der Mine im offenen Tagebau hätte es sich um die größte Privatinvestition in der Geschichte Uruguay gehandelt. Bergbau führte im Land bislang - für Südamerika ungewöhnlich - ein Schattendasein, ehe die hohen Rohstoffpreise ihn lukrativ werden ließen. Von Unternehmensseite hieß es nun Anfang August, das Projekt besitze nicht mehr oberste Priorität. Es sei aber nicht fallen gelassen worden, nur würden die vorgesehenen Investitionen nun erst einmal andernorts getätigt.
Landwirtschaft bedroht
Das Investitionsvolumen war mit drei Milliarden US-Dollar beziffert worden, jährlich sollten 18 Mio. Tonnen Eisenerz gefördert werden. Kritiker sahen durch die Pläne die landwirtschaftliche Produktion in der Region in Gefahr. Außerdem werden Umweltschäden befürchtet. Uruguays linke Regierung unter Präsident José Mujica hatte sich für das Projekt ausgesprochen.
Nationaler Konsens angestrebt
Anfang des Monats hatte Mujica den Vorschlag einer Parlamentskommission gemacht, um das Thema Investitionen in den Bergbau grundlegend zu erörtern und einen nationalen Konsens in der Frage herzustellen. Es gehe um Entscheidungen, deren Auswirkungen die Menschen noch in 30, 40 Jahren spüren würden. Mitte August hat diese Kommission ihre Arbeit aufgenommen. Auf den Bergbau in Uruguay entfallen bislang lediglich 0,3% des Bruttoinlandsprodukts. Der Sektor zählt 1.500 Beschäftigte. (bs)