TV-Serie über Pinochet-Diktatur
Das staatliche chilenische Fernsehen rekonstruiert in einer Serie Fälle von Menschenrechtsverletzungen, die die Diktatur von Augusto Pinochet in den ´70er und ´80er Jahren des 20. Jahrhunderts beging. Unter dem Titel „Los Archivos del Cardenal“ erinnern die Sendungen an reale Verbrechen und vermischen diese mit Fiktion. Die behandelten Fälle betreffen die Arbeit der katholischen Hilfsorganisation Vicaría de la Solidaridad, die Opfern der Diktatur beistand. Sie existierte von 1976 bis 1992 und wurde von Papst Paul VI. ins Leben gerufen.
Politische Kontroverse
Die zwölfteilige Serie kommt in Chile nicht jedem gelegen. Senator Carlos Larraín, der Vorsitzende der rechten Renovación Nacional, kritisierte, Vorfälle, die 40 Jahre zurücklägen, würden aufgegriffen, um Chiles Linke als Opfer darzustellen, die eine gewisse moralische Überlegenheit für sich in Anspruch nehmen könne.
Die Hauptdarsteller von „Los Archivos del Cardenal“ sagten, dass es ihre Absicht sei, Chile aufzurütteln. Es gehe um Themen, denen sich das Land stellen müsse - weit mehr also als ein Film. Jeden Donnerstag zur Hauptsendezeit wird Chile von der Vergangenheit eingeholt. (bs)