Transnationale Konzerne vor symbolischem Tribunal
Mit einem ethischen Tribunal in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires wollen Organisationen aus ganz Südamerika transnationale Konzerne ab kommenden Freitag symbolisch an den Pranger stellen. Vor allem soll deren Rolle bei der Entwicklungspolitik der Länder kritisch hinterfragt werden.
Veranstalter des symbolischen Verfahrens ist unter anderem das Zentrum für Forschung und Förderung der sozialen Bewegungen. Bis zum 30. Oktober diskutieren Vertreter aus Argentinien, Brasilien, Chile, Honduras, Kolumbien, Paraguay und Uruguay die Fälle von Konzernen, die in der Region aktiv sind. Dazu gehören Barick Gold, Ledesma, Repsol, Microsoft, Telefónica oder auch Google.
Symbolisches Urteil
Die Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten, Sklavenarbeit, Repression und Kriminalisierung sozialer Proteste, die Militarisierung von Konfliktregionen oder auch Landkonzentration sind nur einige der Themen, die vor dem Tribunal an konkreten Fällen verhandelt werden sollen.
Am Ende des ethischen Tribunals werden die Anwesenden ein Urteil fällen, das an Medienvertreter, Politiker und Justizorgane übergeben werden soll. Die sozialen Bewegungen erhoffen sich von der Aktion, dass Zusammenhänge zwischen Menschenrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung und Aktivitäten von transnationalen Konzernen bekannter werden und der Druck auf Politik und Wirtschaft erhöht werden kann. (bh)
Quelle: Adital