Tabaré Vázquez gewinnt Stichwahl
Tabaré Vázquez von der Frente Amplio (FA) hat die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen in Uruguay am Sonntag, 30. November 2014, deutlich für sich entscheiden können. Er erhielt 53 Prozent der Stimmen und somit über zehn Prozent mehr als der konservative Kandidat Louis Lacalle Pou. Pou vereinte 41 Prozent der Stimmen auf sich. Vázquez gewann bereits die erste Runde der Wahlen, erhielt jedoch mit 46 Prozent nicht die absolute Mehrheit. Der 74-Jährige richtete sich nach der Verkündung der Ergebnisse an tausende Anhänger, die den Sieg in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo feierten: "Wir werden mit euch regieren. Wir möchten nicht, dass ihr uns folgt, sondern dass ihr uns leitet, uns begleitet."
Tabaré Vázquez hatte das Land bereits von 2005 - 2010 regiert und war damals der erste linksgerichtete Präsident des südamerikanischen Landes. Sein Nachfolger José Mujica machte in den vergangenen fünf Jahren vor allem durch viele gesellschaftliche Reformen auf sich aufmerksam. Er stärkte unter anderem die Rechte von Homosexuellen und legalisierte Marihuana. Auch sein bescheidenes Auftreten machten ihn international bekannt.
Vázquez wird den Kurs des in der Bevölkerung beliebten José Mujica fortsetzen und vor allem versuchen, die gute wirtschaftliche Situation beizubehalten. Darüberhinaus gab er an, die sozialen Ausgaben der Regierung zu erhöhen und die Bildung zu reformieren. Mit dem Sieg des FA-Kandidaten stellt das Parteienbündnis zum dritten Mal in Folge den Präsidenten Uruguays und kann sich auch die Mehrheit in beiden Kammern sichern. (aj)
Foto: Frente Amplio Uruguay, CC BY-NC 2.0.