Studentenproteste in zahlreichen Städten
Hunderte Studenten von öffentlichen und privaten Universitäten sind gestern in vielen Städten Kolumbiens auf die Straße gegangen, um gegen die von der Regierung angekündigte Bildungsreform zu protestieren. Zwar gab es in Bucaramanga, der Hauptstadt des Distrikts Santander, einige Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten, generell blieben die Demonstrationen nach Angaben lokaler Medien aber friedlich. Die größten Demonstrationszüge wurden in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, Cali und Medellín verzeichnet.
Die von der Regierung geplante Reform beinhaltet das Vorhaben, private Investoren stärker in die Finanzierung von Bildung einzubeziehen. Die Studentenbewegung sieht darin die fortschreitende Privatisierung der höheren Bildung. Sie fordert den Präsidenten Juan Manuel Santos dazu auf, das Vorhaben nicht umzusetzen. Dieser ließ durch die Bildungsministerin Maria Fernando Campo mitteilen, dass das Projekt nicht gestoppt würde, da die Reform dem Bildungssektor in den nächsten zehn Jahren über fünf Milliarden Dollar einbringen werde.
Die Kolumbianische Studentenorganisation (ECO) und die Universitäre Studenten Föderation (FEU) teilten mit, dass die Autonomie der Hochschulen durch private Investoren eingeschränkt würde und sie somit die Qualität der Lehre an Universitäten bedroht sähen. (aj)