Studenten fordern Freilassung von Kommilitonen
Zahlreiche Studenten besetzten Mitte vergangener Woche zum wiederholten Mal das Universitätsgelände in Morelia im mexikanischen Bundesstaat Michoacán. Mit der Protestaktion forderten die Demonstranten die Freilassung von zehn ihrer Kommilitonen, die bei Demonstrationen Ende April von der Polizei festgenommen wurden. Aufgrund der Besetzung fiel der Unterricht für die knapp 50.000 Studenten der Universität in Morelia aus.
Mit den ursprünglichen Protesten vor zwei Wochen reagierten die Mitglieder der Koordination der kämpfenden Universitätsstudenten (CUL) auf die Ablehnung von Fahrzeugen und finanziellen Mitteln der lokalen Regierung. Mit den Autos wollte die CUL in den ländlichen Regionen des Bundesstaates auf die Ausschreibung der Studienplätze aufmerksam machen. Seit einigen Jahren bietet die Regierung diesen Service nur noch online an. Dies setze laut der CUL voraus, dass jeder Abiturient Zugang zum Internat habe. Gerade auf dem Land sei dies aber häufig nicht der Fall.
Bei den Protesten gegen die Absage der Regierung Ende April kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Studenten und der Polizei. Lokalen Medien zufolge hatten einige Demonstranten mehrere Behördenfahrzeuge in ihre Gewalt gebracht und teilweise angezündet. Bei den Protesten wurden sowohl Studenten als auch Polizisten verletzt. Die Polizei nahm vorerst 200 Teilnehmer der Demonstration fest. Ein Großteil von ihnen war jedoch schnell wieder auf freiem Fuß. Sollte der Richter gegen die zehn im Gefängnis verbleibenden Demonstranten Haftbefehl erlassen, droht ihnen eine Gefängnisstrafe zwischen fünf und zehn Jahren. (aj)