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Bolivien |

Strukturelle Diskriminierung indigener Frauen hält an

Die rassistische Diskriminierung von Frauen in Bolivien ist weiterhin groß. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Komitees für Frauenrechte in Lateinamerika und Karibik CLADEM. Die Organisation hat die Einhaltung von internationalen Vereinbarungen zur Beseitigung aller Formen von Rassismus (Cerd) untersucht.

CLADEM untersuchte die Situation von Frauen und hat die Studie auf vier Bereiche fokussiert: Rassismus als strukturelles Problem des plurinationalen Staates Bolivien, Frauen und Rassismus, Ethnizität und Rassismus und Armut und Rassismus unter die Lupe genommen.

Mangelnde Partizipation von Frauen

“Für indigene Frauen besteht die Herausforderung darin, die patriarchalen Strukturen innerhalb ihrer Familien, ihrer Gemeinden und des neoliberalen Wirtschaftsmodells aufzulösen. Diese Strukturen sind bisher die Ursache dafür, dass die Frauen keinen Zugang zu Ressourcen haben und bei der Vergabe keine Berücksichtigung finden", so eine Schlussfolgerung des alternativen Berichts über die Situation in Bolivien. Im Land herrschten noch immer koloniale Strukturen vor, die entlang der Indikatoren Ethnie, Kultur und Macht organisiert seien, so die Untersuchung.

Fortschritte habe es im Bereich der Arbeit gegeben, allerdings würden Frauen weniger verdienen als Männer. Zudem seien vor allem indigene Frauen überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen. Nach Angaben des Nationalen Amts für Statistik (INE) aus dem Jahr 2006 leben 51 von 100 Frauen in den Städten Boliviens in Armut. Bei indigenen Frauen sind die Zahlen noch höher: 77 von 100 Frauen leben unterhalb der Armutsgrenze.

Keine ausreichende Interessenvertretung

CLADEM mahnt an, verfassungsmäßig garantierte Rechte einzuhalten: Dazu gehöre auch die Möglichkeit der Partizipation beider Geschlechter in allen gesellschaftlichen Sphären: “Die Frauen werden auf politischen Druck hin sowie durch tradierte indigene Rechte, eine partriarchale Kultur und Traditionen in ihrem Aktionsradius beschränkt.” Dadurch blieben sie "Bürger zweiter Klasse", so die Autoren. Die Interessen von Frauen würden daher auch nur unzureichend bei indigenen Rechten, wie etwa beim “Recht auf vorherige, freie und informierende Konsultation” gewahrt, was negative Auswirkungen auf die Ressourcenverteilung bei Gesetzesvorhaben wie dem Bergbaugesetz bewirke. (bh)

Quelle: Adital

 

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