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Venezuela, USA |

Staat übernimmt geschlossene US-Hygieneartikel-Fabrik

Das US-Unternehmens Kimberly-Clark stellt neben Hygieneartikeln auch Windeln her. Foto: Ricardo Bernardo, CC BY-ND 2.0.
Das US-Unternehmens Kimberly-Clark stellt neben Hygieneartikeln auch Windeln her. Foto: Ricardo Bernardo, CC BY-ND 2.0.

Die Regierung in Venezuela hat die staatliche Kontrolle über eine Hygieneartikel-Fabrik des US-Unternehmens Kimberly-Clark (KC) angeordnet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet übernahmen Angestellte des Unternehmens am Montag, 11. Juli 2016, die modernen Produktionsanlagen. Die Firma hatte die Fabrik für Toilettenpapier, Windeln und Hygienetücher in der Stadt Maracay im Bundesstaat Aragua am Freitag zuvor aufgegeben, so Reuters.

Als Begründung für die Werksschließung gab die Aktiengesellschaft hohe Inflation, mangelnde Versorgung mit Devisen durch die Währungskontrollen der venezolanischen Behörden und fehlende Ressourcen an. Der Betrieb der Fabrik sei durch diese Umstände wirtschaftlich unmöglich, so lokale Medienberichte. Die rund 1.000 Angestellten hatten am Wochenende gegen ihre Entlassung demonstriert.

"Wir haben versucht mit den Eigentümern Kontakt aufzunehmen, was uns nicht gelungen ist", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur VNE Venezuelas Arbeitsminister Oswaldo Vera. KC habe viele staatliche Subventionen erhalten, man habe darum den Weiterbetrieb gefordert, was von Seiten des Unternehmens unbeantwortet geblieben sei. Darum werde man die Fabrik "übernehmen und sie zum Laufen bringen", so Vera. Bereits im Januar 2016 hatte KC das Venezuela-Geschäft aus seiner Jahresbilanz gestrichen.

Vergangene Woche hatte der US-Senat Wirtschaftssanktionen gegen den Karibikstaat in Form von einem "Gesetz für die Verteidigung der Menschenrechte und der Zivilgesellschaft in Venezuela" verlängert. Die Norm gilt bis 2019, wurde vom republikanischen Senator Marco Rubio eingebracht und muss noch vom US-Präsidenten genehmigt werden. Die Entscheidung von KC reiht sich ein in den Rückzug weiterer US-Konzerne wie der Reifenhersteller Bridgestone, der Nahrungsmittelmulti General Mills, Autobauer Ford und der Hygienehersteller Procter&Gamble. Auch die US-Bank Citibank kündigte ihre Zusammenarbeit mit Venezuela auf. Die Regierung in Caracas kritisiert diese Maßnahmen als politisch motivierten "Wirtschaftskrieg". (bb)

Foto: Ricardo Bernardo, CC BY-ND 2.0.

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