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Mexiko |

Sprecher der Minengegner des Tals von Ocotlán ermordet

Im südlichen Bundesstaat Oaxaca ist am Abend des 15. März der Sprecher der „Koordinationsstelle der Vereinten Völker des Tals von Ocotlán“ (CPUVO), Bernardo Vásquez Sánchez, bei einem Überfall ermordet worden. Der 32-jährige Agrarwissenschaftler hatte erst im Januar 2012 die Tötung eines Gemeindemitglieds in San José del Progreso denunziert und dabei die Regionalregierung unter Cabino Cue wegen ihrer Haltung zur dortigen Silbermine stark angegriffen.

Das Auto von Bernardo Vásquez wurde am Eingang des Dorfes Santa Lucia Ocotlán von drei Unbekannten aus einem anderen Fahrzeug heraus beschossen. Der Sprecher der CPUVO erlag laut Aussage seiner beiden Begleiter bereits wenige Minuten später seinen Verletzungen, Rosalinda Dionicio Sanchez und Andres Vazquez Sanchez, der Bruder des Getöteten, wurden schwer verletzt. Ihr Gesundheitszustand wird nach jüngsten lokalen Pressemeldungen als kritisch bezeichnet.

Zweiter tödlicher Angriff binnen drei Monaten

Nach Angaben der Überlebenden des Attentats hatten sich die drei auf dem Rückweg aus Oaxaca-Stadt befunden, wo sie Gespräche mit der Regierung des Bundesstaates zur Lösung des Konflikts um die Silbermine in San José del Progreso geführt hatten. Am Tatort habe die Polizei 16 Hülsen von 38mm und 9mm-Patronen gefunden, berichten lokale Medien unter Berufung auf den Polizeibericht.

Bei einem Vorfall am 18. Januar 2012 waren zwei unbewaffnete Minengegner von Sicherheitskräften bei einer Auseinandersetzung um nicht abgesprochene Baggerarbeiten für Wasserleitungen angeschossen worden. Einer der Verwundeten verstarb später im Krankenhaus. Die Silbermine Cuzcatlán, eine Tochterfirma der kanadischen Fortuna Silver, ist seit letztem Herbst in Betrieb.

Gegner fordern Schließung der Silbermine

In einer Protestnote verurteilten mehrere indigene, soziale und Menschenrechtsorganisationen wie die Menschenrechtszentren Prodh und Barca und die Organisatinen Educa und UNOSJO den Angriff. Darin üben sie scharfe Kritik an der Kriminalisierung der Minenproteste und werfen den Behörden Untätigkeit und mangelnde Strafverfolgung bei Delikten gegen Minengegner vor. Sie fordern, dass die Mine Cuzcotlán unverzüglich geschlossen werden solle.

Der kanadische Mutterkonzern Fortuna Silver und die mexikanischen Behörden erklärten wiederholt, bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen um die Mine handele es sich lediglich um ein lokales Machtgerangel, für das die Mine keine Verantwortung trage. Minengegner kritisieren hingegen, dass die Mine beispielsweise durch den rechtswidrigen Landkauf von Gemeindeland Tatsachen geschaffen und die Dorfgemeinschaft gespalten habe. (bh)

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