Spanischer Auüenminister Moratinos besucht Kuba
Havanna. Spaniens Außenminister Miguel Angel Moratinos hat den kubanischen Dissidenten Guillermo Farinas zum Abbruch seines Hungerstreiks aufgerufen. "Das wäre das Beste für alle", sagte der spanische Politiker zum Auftakt seiner Kuba-Reise. Ziel des Besuchs sei, den Dialog der kubanischen Regierung mit der katholischen Kirche des Landes aktiv zu unterstützen.
Die Spitze der Kubanischen Bischofskonferenz hatte sich im Mai mit Präsident Raul Castro getroffen. Dabei ging es unter anderem um die politischen Gefangenen im Land. In der Folge waren erste kleine Erfolge zu verzeichnen.
Nach Angaben der Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung geht die Zahl der politischen Häftlinge auf Kuba zurück. Derzeit befänden sich 167 Dissidenten in Haft; Ende 2009 habe die Zahl noch bei 201 gelegen. Farinas, der laut Medienberichten in Lebensgefahr schwebt, gehört zu einer Gruppe politischer Gefangener, die mit einem Hungerstreik gegen ihre Haftbedingungen protestieren.
Moratinos sagte dem spanischen Radiosender "Cadena Ser", er sei optimistisch, dass der Dialog zwischen Staat und Kirche besonders in Fragen der Menschenrechte weitere Fortschritte bringen könne. Spaniens Rolle dabei sei die eines kritischen Unterstützers.
Der spanische Außenminister will bei der dreitägigen Reise mit seinem kubanischen Amtskollegen Bruno Rodriguez zusammentreffen. Auch ein Treffen mit Kardinal Jaime Ortega von Havanna wird erwartet. Zuletzt waren etliche internationale Kirchenvertreter auf Kuba, unter anderem der vatikanische Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti. Er hatte auch mit Präsident Castro gesprochen.
Text: tk