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Nicaragua |

Schlägerbanden verletzen Bischof und stürmen Kirche

Bischof Báez wurde in Nicaragua attackiert. (Foto: https://twitter.com/silviojbaez)
Bischof Báez wurde in Nicaragua attackiert. (Foto: https://twitter.com/silviojbaez)

In Nicaragua ist im Rahmen der schweren Unruhen, die das mittelamerikanische Land seit drei Monaten erschüttert, am Montag (Ortszeit) Managuas Weihbischof Silvio Baez bei einem Angriff regierungsnaher Banden auf die Basilika San Sebastian in Diriamba leicht verletzt worden.

Wie Baez auf seinem Twitter-Account mitteilte, sei er geschlagen und bedroht worden, zudem seien ihm die bischöflichen Insignien entrissen worden. Wenig später zeigte Baez Fotos, die ihn mit blutverschmierter Kleidung zeigen. "Das ist nichts im Vergleich zu dem, was das Volk durchmachen muss", sagte Baez später. Zuletzt hatte die Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) Schutzmaßnahmen für Baez gefordert, der via Twitter kontinuierlich über Menschenrechtsverletzungen der Regierung berichtet.

Wie die Erzdiözese Managua in einer Stellungnahme mitteilte, befanden sich unter den attackierten Kirchenvertretern auch Kardinal Leopoldo Brenes und Nuntius Waldemar Sonntag. Sie blieben unverletzt. Bei dem Angriff wurde auch ein Fotograf der Tageszeitung "La Prensa" und ein Kameramann attackiert. Ihre Ausrüstung wurde zerstört, ein Journalist des Portals "100% Noticias" wurde verprügelt. Nach Kirchenangaben befand sich die Delegation in der Region, um nach neuerlichen Angriffen regierungsnaher paramilitärischer Banden den Opfern Beistand zu leisten. Die lokale Menschenrechtsorganisation ANPDH berichtet, dass bei den Attacken regierungsnaher Banden am Wochenende allein neun Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Zudem wollten die Bischöfe die Freilassung eine Gruppe von rund zehn Demonstranten erreichen, die in der Basilika Zuflucht gesucht hatten.

 

Wie die regierungskritische Tageszeitung "La Prensa" berichtet, verurteilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch die Attacke: "Nachdem Ortega die Bevölkerung mit Entführungen, Folter und Morden terrorisiert, führt er seine Banden gegen jene, die den Opfer bestehen", schrieb HRW-Lateinamerika-Direktor José Miguel Vivanco. Die Organisation Amerikanischer Staaten müsse gegenüber dem Zynismus Ortegas, der zum Dialog aufrufe und die vermittelnden Bischöfe angreife, handeln. Auch Amnesty International verurteilte die jüngsten Gewaltausbrüche scharf. "Die Botschaft, die die nicaraguanischen Autoritäten aussenden, ist die, dass sie bereit sind, jedwedes Mittel anzuwenden, um die Stimmen zum Schweigen zu bringen, die gegen diese Welle der Unterdrückung demonstrieren", sagte Erika Guevara-Rosas, Amerika-Direktorin von Amnesty.

Schläger stürmen Kirche

In den sozialen Netzwerken tauchten am Montag ebenfalls Bilder von einer Gruppe regierungsnaher Schlägerbanden auf, die eine Pfarrei Santiago in Jinotepe stürmten und die Kirche verwüsteten. "Kirche Terroristen", riefen einige Angreifer. Der regierungsnahe Sender Viva Nicaragua berichtete, Grund für den Angriff sei gewesen, dass die Kirche Medikamente aus staatlichen Stellen gestohlen habe.

Autor: Tobias Käufer (KNA)

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