Regierungsprogramm zur CO2-Reduzierung steht still
Das im Juni 2010 vom Landwirtschaftsministerium ins Leben gerufene Programm zur CO2-Verminderung in der brasilianischen Landwirtschaft konnte bisher noch gestartet werden: Seit September stehen bei der staatlichen Entwicklungsbank BNDES zwei Milliarden Reais für alternative Bewirtschaftungsmodelle zur Verfügung. Doch trotz eines unter dem normalen Marktniveau liegenden Zinssatzes wurde bisher kein einziger Kredit vergeben.
Das Programm gilt als eines der Kernstücke der brasilianischen Bemühungen, zwischen 37 und 39 Prozent der für das Jahr 2020 errechneten CO2-Emissionen Brasiliens einzusparen.
Durch das Programm sollen 15 Millionen Hektar ausgelaugtes Weideland wieder fruchtbar gemacht werden.
Zudem gibt es Kredite für die Anpflanzung von Pinien- und Eukalyptuswäldern auf brach liegenden Feldern. Insgesamt sollen hierdurch bis 2020 gut 156 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
Die Kredite liegen mit 5,5% p/a deutlich unter dem derzeitigen Leitzinssatz, und die Rückzahlung wird erst nach zwölf Jahren fällig. Dass die Bauern trotzdem kein Interesse an den Kreditlinien zeigen, scheint an der mangelnden Informationspolitik zu liegen. Vielen Landwirten sei das Programm vollkommen unbekannt, erklärten Vertreter des Landwirtschaftsministeriums. Zudem erschwere die übertriebene Bürokratie der Banken die Kreditvergabe. (milz)