Regierungen bedauern US-Urteil zu Migration
Nach einem Gerichtsurteil in den USA über ein Aussetzen der von US-Präsident Barack Obama angeschobenen Reform zur Verbesserung der Rechte von illegalen Migranten und Migrantinnen in den Vereinigten Staaten haben sich mehrere Regierungen aus Mittelamerika enttäuscht gezeigt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hätten sich zu Wochenbeginn El Salvador, Guatemala, Honduras und Mexiko über den Richterspruch aus Texas beschwert.
Die ausgebremste Obama-Migrationsreform hätte "für Millionen von Familien" eine "gerechte Erleichterung" bedeutet, so Mexikos Botschaft in Washington in einer Erklärung. Von 12 Millionen eingewanderten Mexikanern lebt die Hälfte ohne gültige Papiere. Honduras Regierungsberater Marvin Ponce bedauerte das Urteil, das Ausdruck "eines Kampfes politischer Gruppen um die Macht sei, wodurch Entscheidungen torpediert werden, die, auch wenn sie nur auf Zeit sind, den sozialen und wirtschaftlichen Druck in unseren Ländern erleichtern".
Aus El Salvador hieß es, man akzeptiere die Rechtsprechung, verwies aber darauf, dass die Migranten "mit ihrer Arbeit zur Wirtschaft des Landes beitragen". Guatemala rief seine Landsleute dazu auf, sich ruhig zu verhalten und sich nicht von "skrupellosen Organisationen und Personen überrumpeln zu lassen." Richter Andrew Hanen aus Brownsville hatte zuvor einer Klage von über zwanzig US-Bundesstaaten stattgegeben, die gegen die von der demokratischen Regierung in Washington geplanten Legalisierung von Millionen Einwanderer ohne Papiere vor Gericht gezogen waren. 2014 war für rund 4,4 Millionen Einwanderer, deren Kinder bereits in den USA leben oder die bereits eine lange Aufenthaltsdauer in den USA vorweisen können, ein Abschiebestopp verhängt worden. (bb)
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