Regierung verschärft Lebensmittel-Warnhinweise
Die chilenische Regierung hat die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Warnhinweisen zu möglichen Gesundheitsrisiken weiter verschärft. In einem zweiten Schritt wurden die Grenzwerte für Kalorien, Salz, Zucker und gesättigte Fettsäuren weiter angezogen, so dass nun mehr Produkte im Supermarkt die schwarzen Warnsiegel tragen, berichten lokale Medien. Die Kennzeichnung von ungesunden Lebensmitteln war noch von der Vorgängerregierung von Präsidentin Michelle Bachelet auf den Weg gebracht worden.
Seit Mittwoch, 27. Juni 2018, müssen alle Produkte, die auf 100 Gramm mehr als 300 Kalorien, 500 Mikrogramm Salz, 15 Gramm Zucker oder fünf Gramm gesättigte Fettsäuren enthalten, das Warnettiket tragen. Gesundheitsminister Emilio Santelices zufolge würden nun zehn Prozent der Lebensmittel, die bisher keine Kennzeichnung tragen, das schwarze Siegel erhalten. „Wir wollen das Bewusstsein und das Wissen der Bevölkerung über eine gesündere Ernährung erhöhen“, zitiert die Nachrichtenagentur EFE den Gesundheitsminister.
Gemäß dem seit Juni 2016 geltenden Gesetz sollen die Grenzwerte in einem dritten Schritt im Juni 2019 erneut angezogen werden: auf 275 Kalorien, 400 Mikrogramm Salz, zehn Gramm Zucker und vier Gramm gesättigte Fettsäuren je 100 Gramm. Chile ist laut der UN-Welternährungsorganisation FAO eines der Länder in Lateinamerika mit der höchsten Rate von Übergewicht und Fettleibigkeit. Die UN-Weltgesundheitsorganisation WHO gratulierte derweil Chile zu der Maßnahme, die auf heftigen Widerstand der chilenischen Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie stößt. (bb)
Information des chilenischen Gesundheitsministeriums zur Lebensmittelkennzeichnung: http://www.minsal.cl/ley-de-alimentos-nuevo-etiquetado-de-alimentos/