Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Kolumbien |

Regierung setzt Spezialtruppen gegen Indigene im Cauca ein

Die kolumbianische Regierung hat gestern Spezialeinheiten zur Aufstandsbekämpfung (ESMAD) eingesetzt, um den von indigenen eingenommenen Militärstützpunkt auf dem Hügel „Cerro Berlín“ nahe der Kleinstadt Toribio wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. „Ich will nicht einen einzigen Indigenen auf einer Militärbasis sehen. Das ist der Befehl dieser Nacht“, hatte Präsident Santos getwittert.

Bei der Aktion sollen nach Angaben der Nachrichtenagentur TeleSur mindestens 26 Indigene verletzt worden sein. Die Armee habe Tränengas eingesetzt, die momentane Lage sei angespannt. Zudem sei ein 2o-jähriger Indigener in der Ortschaft Caldono nahe Toribio versehentlich von Armeeangehörigen erschossen worden, wie lokale Medien und der Indigene Rat des Nordcauca (ACIN) meldeten. Laut ACIN sei bei der Räumung des besetzten Militärstützpunktes auch ein Indigener durch Schüsse verletzt worden. Rund zehn Personen würden vermisst.

Regierung und Indigene vereinbaren Gespräche

Laut lokalen Presseberichten hätten sich Regierung und Indigene angesichts der Zuspitzung der Situation zu Gesprächen bereit erklärt die heute beginnen sollen, wie die kolumbianische Zeitung "La Semana" berichtet. Die indigene Bevölkerung habe versprochen, keine weiteren Vertreibungsversuche der Armee zu unternehmen.

Die im Indigenen Rat des Nordcauca (ACIN) zusammengeschlossenen Indigenen Räte hatten aufgrund der jüngsten Verletzten unter der Zivilbevölkerung bei Gefechten zwischen Armee und der linksgerichteten FARC-Guerilla die Entmilitarisierung ihrer Territorien gefordert. Nachdem ein an alle bewaffneten Gruppen gerichtetes Ultimatum ohne Erfolg verstrich, hatten die Indigenen begonnen, rund 60 Armeeangehörige vom Militärstützpunkt auf dem Hügel Berlín nahe der Stadt Toribio zu vertreiben. Santos hatte gestern erklärt, der Versuch der Entmilitarisierung gehe auf Propaganda der FARC zurück.

Die Indigenen fordern eine friedliche Lösung des bewaffneten Konflikts. Auch Todd Howland, Menschenrechtsbeauftragter der UN, zeigte sich nach einem Ortsbesuch am 13. Juli erschüttert und forderte eine friedliche Lösung des Konflikts. (bh)

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