Regierung schafft Zwei-Währungs-System ab
Die kubanische Regierung wird das in dem Inselstaat derzeit bestehende Zwei-Währungs-System abschaffen. Dies gab der Präsident Raul Castro am Dienstag in einer Mitteilung in der Tageszeitung Granma bekannt. Die Angleichung der beiden Währungen ist Teil einer breit angelegten Umstrukturierung der kubanischen Wirtschaft. Seit 1994 existieren auf Kuba zwei Währungen: der normale kubanische Peso und der umtauschbare kubanische Peso, der an den Dollar gekoppelt ist. Zweiter ist derzeit ungefähr 25 Mal so viel Wert und wurde vor knapp 20 Jahren vornehmlich für die Nutzung in der Tourismusbranche eingeführt.
Durch die Einführung einer wertvolleren Währung haben sich auf Kuba allerdings auch große Unterschiede in der Bevölkerung entwickelt. Viele Produkte sind nur denjenigen zugänglich, die mit dem umtauschbaren Peso bezahlen können. Vielen Kubanern ist die umtauschbare Währung außerdem ein Dorn im Auge, denn das Zwei-Währungs-System benachteiligt die Menschen, die ihren Lohn im üblichen Peso ausbezahlt bekommen. Um diese Ungleichheiten nun abzubauen, soll der wechselbare Peso nach und nach dem klassischen kubanischen Peso angepasst werden.
Angaben der Regierung zufolge wurde ein Zeitplan entwickelt, der mehrere Schritte enthält, jedoch nicht veröffentlich wurde. „Jegliche monetäre Maßnahme wird so umgesetzt werden, dass keiner, der ein reguläres Einkommen erhält Schaden davon trägt“, hieß es in der Mitteilung des Ministerrats. Kritiker hingegen befürchten, dass die Abwertung des umtauschbaren Pesos eine hohe Inflation und somit wirtschaftliche Schäden zur Folge haben wird. (aj)