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Venezuela |

Regierung führt neues Wechselkurs-System ein

Die venezolanische Regierung führt ein neues Wechselkurs-System für den US-Dollar ein. Dies gab der Öl-Minister Oliver Ramírez am Mittwoch bekannt. In Zukunft soll es für den US-Dollar zwei unterschiedliche Raten geben: Eine für Venzolaner, die ins Ausland reisen und eine zum Import von Gütern. Künftig müssen Reisende ins Ausland mehr für einen US-Dollar bezahlen als die bisher festgelegten 6,3 Bolívar. Der genaue Kurs soll in wöchentlichen Auktionen festgelegt werden. Für den Import von essentiellen Waren, wie Medikamente und Lebensmittel, soll weiterhin der Kurs von 6,3 Bolívar für einen US-Dollar gelten.

Während der Staat bisher lediglich der Privatwirtschaft Devisen zum offiziellen Wechselkurs für den Import von Waren zur Verfügung stellte, soll nun ein Nationales Außenhandelszentrum alle Importe steuern und erst im Land zum Weiterverkauf anbieten. Auch die Vergabe von Devisen an Privatpersonen soll durch das Außenhandelszentrum übernommen werden. Bislang war die staatliche Kommission für Devisenverwaltung (Cadivi) für diese Aufgabe zuständig. Dieses Verfahren ist nach Regierungsangaben teilweise missbraucht worden: Privatpersonen beantragten Devisen, die sie vorgeblich für Reisen verwenden wollten. Dann verkauften sie diese jedoch auf dem illegalen Parallelmarkt, auf dem der Dollar weit mehr als der offizielle Wechselkurses brachte.

Ramírez erhofft sich von der Änderung des Wechselkurssystems die Ankurbelung der venezolanischen Wirtschaft. "Die Frage hier ist, ob wir Reisenden Geld geben, oder ob wir Lebensmittel kaufen", erläuterte er die Entscheidung vor der lokalen Presse. Genauere Details über das neue System werde die Regierung in naher Zukunft bekannt geben.

Schwere Wirtschaftskrise

Venezuela erlebte in den vergangen Monaten eine schwerwiegende wirtschaftliche Krise. Aufgrund der hohen Inflation und damit fallendem Wert des Bolívar war es Unternehmen nur schwer möglich, Waren zu importieren. So kam es immer wieder zu Mangel an Grundnahrungsmitteln wie Zucker und Öl. Viele Venezolaner standen auch für Toilettenpapier Schlange.

Einige Unternehmer sehen neben der Ausrichtung der Wirtschaft auf den ausschließlichen Export von Öl auch die von Hugo Chávez eingeführte strikte Währungspolitik als Ursache für die Krise. Chávez Nachfolger Nicolás Maduro weist diese Kritik aber weit von sich. Maduro ließ sich Ende letzen Jahres vom Parlament für die Dauer von 12 Monaten mit weitreichen Befugnissen ausstatten, um die Krise zu meistern. (aj)

Foto: Gabriel S. Delgado C.. CC-BY-2.0

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