Regierung: FARC soll Entführungsfälle aufklären
Unmittelbar vor der nächsten Runde der Friedensgespräche mit der Guerilla-Organisation FARC fordert Kolumbiens Regierung Klarheit über zahlreiche noch ungeklärte Entführungsfälle. "Sie müssen sich zum Problem der Entführungen erklären", sagte der Sprecher der kolumbianischen Regierungsdelegation, Humberto de La Calle, in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Dort sollten die Gespräche 5. Dezember fortgesetzt werden.
Die Regierung erwarte mit Blick auf die Angehörigen der Opfer eine eindeutige Stellungnahme, so La Calle. Die Familien hätten ein Recht auf die Wahrheit und auf Wiedergutmachung. Dies sei ein zentraler Punkt für den erfolgreichen Fortgang der Gespräche.
Die Friedensgespräche begannen Mitte Oktober in Oslo und wurden in Havanna fortgesetzt. Regierungsunterhändler de la Calle stellte in Aussicht, die FARC nach einer Einigung als politische Partei anzuerkennen. Der Dialog diene nicht dazu, den bewaffneten Konflikt im Land zu verlängern, sondern ihn zu beenden. Dafür brauche es einen Rhythmus und bestimmte Etappen. - Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.000 Kämpfern ist sie die größte lateinamerikanische Rebellenorganisation.
Quelle: KNA