Regierung erhebt Atemsteuer am Flughafen von Caracas
Jeder Passagier der von nun an vom größten internationalen Flughafen Venezuelas reist, muss eine so genannte Atemsteuer in Höhe von ca. 20 US-Dollar entrichten. Dies verkündete das Ministerium für Wasser- und Lufttransport Ende vergangener Woche. Demnach soll so das kürzlich installierte System finanziert werden, das die Klimaanlage des Maiquetia Flughafens reinigt. Dies nutze das Molekül Ozon, um zu verhindern, dass sich Bakterien in der Klimaanlage absetzen, die die Gesundheit Reisender gefährden könnten, hieß es in einer Pressmitteilung des Ministeriums. Das System sei das erste seine Art in ganz Südamerika und auf dem Stand der neusten Technologie.
Viele Venezolaner reagierten in sozialen Netzwerken mit Empörung und Unverständnis. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation in dem südamerikanischen Land sind die Preise viele Güter in den vergangen Monaten ohnehin schon in die Höhe geschossen. Nun werden auch Flugtickets für einen Großteil der Bevölkerung unerschwinglich. Somit nährte die Einführung der Atemsteuer die Kritik an Präsident Nicolas Maduro.
In internationalen Medien wird der Erhebung der Atemsteuer als eine Reaktion auf die mangelnden Einnahmen des Flughafens gewertet. Aufgrund der hohen Restriktionen haben einige große Airlines den Flugverkehr nach Venezuela drastisch reduziert. So stellte beispielsweise American Airlines 80 Prozent der Verbindungen komplett ein. Allein dies bedeutet laut der Vereinigung Venezolanischer Airlines einen Einnahmeverlust von 70 Millionen US-Dollar. (aj)