Prozessionen für Christen wieder möglich
Vatikanstadt. Papst Benedikt XVI. hat mehr Rechte für die Kirche auf Kuba verlangt. Er hoffe, dass die Zeichen der öffnung gegenüber der freien Religionsausübung zunähmen, sagte das Kirchenoberhaupt am Donnerstag beim Antrittsbesuch des neuen kubanischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Eduardo Delgado Bermudez. Als bereits erfolgte Fortschritte nannte der Papst unter anderem die Zulassung von Prozessionen, von Gottesdiensten in Gefängnissen sowie die Rückgabe und den Bau neuer Kirchengebäude.
Es sei wünschenswert, den Dialog fortzusetzen und den juristischen Rahmen zu festigen, der die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Kuba bestimme und eine angemessene Entfaltung des kirchlichen Lebens und Wirkens garantiere, so Benedikt XVI. Als Aufgaben der Kirche nannte der Papst etwa die Vermittlung von Werten, die Glaubensverkündigung und die Caritas. Er vertraue darauf, dass dieses Klima der Kirche nicht nur ihren karitativen Beitrag ermögliche, sondern sie auch an den sozialen Kommunikationsmedien teilhaben lasse und die Ausübung ihrer Aufgaben im Bildungsbereich ermögliche.
Eine Tendenz der öffnung Kubas sieht der Papst auch auf internationaler Ebene. So gebe es Zeichen für eine Entspannung der Beziehungen zu den USA. Auch biete Kuba anderen Ländern Zusammenarbeit auf Feldern wie Gesundheit oder Alphabetisierung an. Es sei zu hoffen, dass dies alles dazu beitrage, dass der Wunsch seines Vorgängers Johannes Paul II. (1978-2005) wahr werde, den er bei seinem Kuba-Besuch 1998 geäußert habe: dass Kuba sich der Welt und die Welt sich Kuba öffnen möge.
Quelle: kna