Proteste stoppen Milliarden-Projekt
Der Bergbauriese Yanacocha S.A. hat das umstrittene Goldtagebau-Projekt Conga im Norden Perus gestoppt. "Im Interesse der Rückkehr von Ruhe und sozialem Frieden werden die Arbeiten im Projekt Conga nach sechs Tagen des Streiks suspendiert", verlas Yanacocha-Vize Carlos Santa Cruz am späten Dienstag Abend im Regierungspalast von Lima eine Erklärung. Begleitet wurde der Unternehmer von Perus Premierminister Salomón Lerner, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Andina.
Es gelte zwischen "Staat, Privatunternehmen und Zivilgesellschaft eine Beziehung der Transparenz und des Respekts zum Wohle von Cajamarca und des Landes" zu schaffen, sagte Santa Cruz. Präsident Ollanta Humala kündigte derweil eine Überprüfung der Umweltauflagen des Projektes an, das unter seinem Vorgänger Alan García genehmigt worden war. Bergbaugegner befürchten die Verseuchung des Trinkwassers und Störung des regionalen Wasserkreislaufes von Cajamarca.
Damit haben die Proteste der letzten Tage einen ersten Erfolg zu verbuchen. Bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten waren im Departamento Cajamarca am Dienstag rund 30 Menschen verletzt worden. Im Distrikt Huasmín waren Bauern in Büros des Conga-Projekts eingedrungen, hatten das Gebäude angezündet und die Einrichtung zerstört. Daraufhin setzte die Polizei nach eigenen Angaben Tränengas und scharfe Munition ein, um die Zerstörung weiteren Eigentums wie Baumaschinen zu verhindern. Haupteigner von Yanacocha S.A. ist die US-amerikanische Newmont Mining Corporation, die insgesamt 4,8 Milliarden US-Dollar investieren will. (bb)