Protest: Kreuzweg für Migranten
Ein breites Bündnis von Menschenrechts- und Migrantenorganisationen sowie kirchlichen Institutionen will mit Kreuzweg-Kundgebungen und Prozessionen kurz vor Ostern auf die prekäre Situation von Migranten und Transitmigranten aufmerksam machen. Der Kreuzweg begann im guatemaltekischen Grenzort Tecún im Department San Marcos in Guatemala und soll am 22. April im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca im Ort Ixtepec enden. In Mexiko-Stadt wurde bereits am 16. April vor der US-Botschaft auf einer Kundgebung gefordert, die Einwanderungsgesetze der USA zu ändern.
Mehrere Tausend Teilnehmer
Auch in Tecún hätten am 16. April bereits einige Tausend Personen am Kreuzweg teilgenommen, berichtet die guatemaltekische Tageszeitung Prensa Libre. Angeführt wurde die Kundgebung von der Flüchtlingsorganisation Casa del Migrante und dem Erzbischof von San Marcos, Álvaro Ramazzini.
Mit dem Kreuzweg solle der Leiden von Lateinamerikanern gedacht werden, die aus ihren Heimatländern in die USA migrieren wollen und bei ihrer Jagd nach dem "amerikanischen Traum" oft Opfer schwerer Menschenrechtsverbrechen werden, sagten die Organisatoren gegenüber der Presse.
Sensibilisierung der Bevölkerung
Der Leiter des Casa del Migrante erklärte, man beteilige sich zum ersten Mal an der Aktion. Sie sei eine Solidaritätserklärung mit denjenigen, die sich auf der Suche nach einem Auskommen Richtung Norden aufmachen. Bischof Ramazinni unterstrich, man wolle die Gemeinden für die Problematik sensibilisieren. Er verglich die Leiden der Migranten auf der Suche nach einem besseren Leben mit dem Leiden Christi vor mehr als 2.000 Jahren, berichtet das Blatt.
Auch auf den Menschenhandel wollen die Veranstalter hinweisen, erklärte Rubén Figueroa, für die Migratenorganisation "Movimiento Migrante Mesoamericano" und die Karawane "Caravana Paso a Paso Hacia la Paz" gegenüber der mexikanischen Presse. Der seit Jahren in der Flüchtlingsarbeit tätige Pater Alejandro Solalinde, hat ebenfalls zur Teilnahme am Kreuzweg aufgerufen. (bh)